Foto: Hintermayr/pbp

Berufen zum Besuchen – Tag der Besuchsdienste 2025

Ganz im Zeichen der Besuchsdienste und das Besuchen als Berufung stand die Andreaskapelle am Passauer Stephansdom, in der die rund Teilnehmenden zum Abschluss des Tags der Besuchsdienste am Nachmittag des 28. Juni einen Gottesdienst mit Bischof Stefan Oster gefeiert haben. So waren bunte Tücher mit Symbolen für die einzelnen Workshops vor dem Altar angebracht. Und als Hoffnungszeichen und Lichtsymbol wurden LED-Kerzen verteilt.

„Wir sind hier, um Danke zu sagen – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bistums, die diesen Tag organisiert haben und insbesondere auch für Ihren Dienst für die Menschen, die Sie besuchen.“ Mit diesen Worten begrüßte der Bischof die rund 70 engagierten Frauen und Männer sowie das Organisationsteam des Tags der Besuchsdienste. Dieser Tag sei insofern auch ein besonderer, weil die katholische Kirche tags darauf mit dem Hochfest Peter und Paul einen großen Festtag feiert.

Berufen zum Besuchen – Predigt

Warum Besuchen mit Berufung zu tun hat, darüber sprach der Bischof in seiner Predigt. Schon im Alten Testament stehe geschrieben, dass Gott sein Volk Israel besucht habe, erklärte er. „Wenn Gott sein Volk besucht, dann hat es immer auch etwas Befreiendes. Er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.“ Das Besuchen gehöre zum Christsein dazu und könne wahre Berufung sein. Eine berufene Person, die andere besucht, lebe wirklich erfüllt, so der Bischof. „Die Person strahlt Frieden aus. Innere Freude. Die Person ruht in sich. Die Person muss sich nicht an irgendwas festklammern und festhalten. Sie kann freigebig sein im besten Sinn des Wortes.“

Wenn man Jesus in sich wirken und ihn „wirklich“ sein lasse, dann sei das eigene Herz von ihm erfüllt, betonte er. „Und dann, wenn du rausgehst und anderen Menschen begegnest, dann nimmst du ihn mit, dann ist er bei dir. Dann öffnest du einen Raum, in dem hoffentlich Berührung stattfindet, Befreiung stattfindet, Trost stattfindet.“ Jesus stelle – wie schon damals an Petrus – auch an jeden von uns die Frage ‚Wer bin ich für dich?‘, die man auch formulieren könnte mit ‚Wie wirklich darf ich in deinem Leben sein?‘

Mit einem Dank für ihren wertvollen Besuchsdienst gab der Bischof den Frauen und Männern schließlich noch mit auf den Weg: „Je wirklicher er da in uns wird, desto mehr führt uns das selber in die größere Freiheit, in die eigene Berufung, in den tieferen Frieden, in die größere Gelassenheit. Und umso mehr können wir auch denen dienen, die wir besuchen und ihnen vielleicht einen Raum eröffnen, in dem sie etwas von Befreiung, Trost, Freude und Dankbarkeit erleben.“

Hier kann die Predigt als Audio-Podcast nachgehört werden:

Einen ausführlichen Bericht gibt es auf der Bistumswebsite.


Hören Sie auch den Vortrag des Bischofs beim diesjährigen Kölner Glaubenskongress: Der tiefste Grund unserer Hoffnung