„Ohne ihn wäre ich kein Priester geworden“ – Über Ferdinand Ulrich

„Ohne ihn wäre ich kein Priester geworden“. Ein Interview mit Bischof Stefan Oster über Ferdinand Ulrich von Athinea Andryszczak von K-TV.

„Er ist einer der tiefsten Philosophen unserer Zeit – und zugleich ein weitgehend Unbekannter“, so charakterisiert Bischof und ehemalige Philosophieprofessor Stefan Oster SDB den Denker, der sein eigenes Leben und Denken nachhaltig geprägt hat: Ferdinand Ulrich. Der Schüler und Weggefährte von Hans Urs von Balthasar verstand das Verhältnis von Gott, Welt und Mensch als Gabe und Antwort.

Für Ulrich ist alles Seiende Gabe. Das Sein ist kein neutrales Vorhandensein, sondern ein Akt der Liebe, durch den Gott alles ins Dasein ruft. Damit eröffnet sein Denken eine neue Sicht auf die Wirklichkeit: Sie ist von Grund auf dialogisch – Gott schenkt das Sein, und der Mensch ist berufen, frei und dankbar darauf zu antworten.

Bischof Oster betont, dass Ulrichs Philosophie den Blick auf den Geber selbst lenkt. „Wenn es etwas gibt, das sich mir gibt, muss es dann nicht einen Geber geben?“ – und zieht daraus die existentielle Konsequenz: „Alles Sein ist Geschenk Gottes.“ In diesem Sinn ist der Mensch für Ulrich der ‚Homo Abyssus‘, der in der Tiefe seines Daseins erfährt. Er verdankt sich nicht selbst , sondern ist empfangen – und dass seine Freiheit gerade in der Antwort auf dieses Geschenk gründet.

Das Gespräch zwischen Bischof Stefan Oster und Athinea Andryszczak über Ferdinand Ulrich hier zum Nachhören.

Im Rahmen der Ferdinand-Ulrich-Tagung sprach Bischof Stefan Oster über „Freiheit und Freigabe – Ferdinand Ulrich als Lehrer der Gabe und als Lehrer, der lebt, was er lehrt“. Der gesamte Vortrag hier zum Nachschauen.

Mehr Informationen zu Ferdinand Ulrich finden Sie hier.