Foto: Tamina Friedl / pbp

Maria, Kind und Mutter Gottes – Tag der Ordensjubilare 2025

Im Rahmen der Maria-Hilf-Woche und am Fest Mariä Heimsuchung hieß Bischof Stefan Oster die diesjährigen Ordensjubilarinnen und -jubilare aus dem ganzen Bistum zu ihrem Festgottesdienst im Passauer Stephansdom willkommen.

„Es gibt eine Geburt aus Gott. Eine Gegenwart Gottes in uns, die uns neu macht.“

In seiner Predigt setzte Bischof Oster dann auch die Gottesmutter zentral. Das Tagesevangelium weise in vielerlei Hinsicht Parallelen zu einer Stelle im zweiten Buch Samuel auf, in der David sich mit dem Volk Israel aufmachte, um die Bundeslade nach Jerusalem zu holen. In der Bundeslade sind die Steintafeln aufbewahrt, auf denen die zehn Gebote stehen. Außerdem befinden sich darin Stücke des Manna und der Stab Aarons. Sie sei der Wohnort Gottes und trage sein Wort in sich. Maria sei nun der Inbegriff der Bundeslade, so der Bischof. Denn: „Sie ist die Allererste und Heiligste und Reinste, die ihn aufnahm und deswegen im tiefsten Sinn Kind Gottes ist.“

Maria sei zugleich Kind Gottes und Mutter Gottes. So sei sie auch die Mutter derer, die auch als Kinder Gottes geboren sind. „Es gibt eine Geburt aus Gott. Eine Gegenwart Gottes in uns, die uns neu macht“, so Bischof Oster. Gott in uns so aufzunehmen, wachsen zu lassen und in uns zur Welt zu bringen, dass die Menschen spüren, es gibt eine Gegenwart Gottes, die die Welt erfüllen kann, das wolle uns Maria lehren.

„Sie sind Zeuginnen und Zeugen dafür, dass Gott alleine genügt.“

„Was brauchen wir nicht alles – oder glauben zu brauchen -, um leben zu können?“, stellte Bischof Oster die Frage in den Raum und wandte sich an die Ordensleute: „Sie sind Zeuginnen und Zeugen dafür, dass Gott alleine genügt.“ Sie seien Zeuginnen und Zeugen, zu welcher Bestimmung wir als Mensch berufen sind. Im Alten Testament sei die Rede von einem Heiligen Rest des Volkes Israels, der auch inmitten aller Katastrophen bleibe. Der Inbegriff des Heiligen Rests sei Maria. „Sie bleibt und sie ist nicht nur der heilige Rest Israels, sie ist zugleich der Anfang des ganz Neuen.“ Diesen Anfang sehe man schon jetzt in herausfordernden Zeiten, in denen besonders junge Menschen spüren, dass das, was die Welt allein bietet, nicht mehr genug sei. Diese Aufbrüche seien auch Frucht des Daseins, Bleibens und Gebets der Ordensjubilare. So bedankte sich Bischof Oster abschließend bei den Jubilaren, dass sie ihrer Berufung nachgekommen und Kinder der Mutter Gottes sind.

Hier kann die Predigt als Audio-Podcast nachgehört werden:


Hören Sie auch den Vortrag des Bischofs beim diesjährigen Kölner Glaubenskongress: Der tiefste Grund unserer Hoffnung