Unser Herz: Seine Gründe und seine Abgründe. Die Predigt von Bischof Stefan Oster beim Diözesaner Seniorentag in Bad Füssing.
Unter dem Oberthema „Sprache des Herzens“ fand am 4. Oktober in Bad Füssing der Diözesane Seniorentag des Bistums Passau statt. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Diözese kamen zu Gottesdienst, Begegnung und Austausch zusammen.
In seiner Predigt ging Bischof Stefan Oster der Frage nach, was das Herz im biblischen Sinn bedeutet und welche Verbindung es zu Jesus hat. „Das Herz ist die innere Mitte des Menschen, wo Denken, Fühlen und Wollen zusammenkommen“, so der Bischof. Wer etwas von ganzem Herzen tue, handle authentisch und mit innerer Einheit.
Mit Blick auf den heiligen Franz von Assisi betonte Oster, dass wahre Weisheit mit Herzensqualität zu tun habe. Franziskus habe durch seine freiwillige Armut und Einfachheit gezeigt, dass Freiheit aus der inneren Verbundenheit mit Gott entstehe. Das Loslassen und Vertrauen auf Gott helfe, Unruhe und Angst zu überwinden.
In seiner Auslegung des Tagesevangeliums erinnerte der Bischof an Jesu Zuspruch: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt; ich werde euch Ruhe verschaffen.“ Diese Ruhe sei Ausdruck einer tiefen Herzensbeziehung zu Christus.
Zeichen und Begegnung
Am Ende des Gottesdienstes erhielten alle Teilnehmenden ein gesegnetes Holzherz als Handschmeichler mit der Aufschrift „Von Herzen“. Auf bunten Papierherzen brachten sie zuvor persönliche Anliegen zum Altar. Beim anschließenden Treffen im Kleinen Kurhaus bestand Gelegenheit zum Austausch mit dem Bischof. Viele nutzten die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen.
Einen ausfürhlichen Artikel zum Seniorentag finden Sie hier.

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„Ältere Menschen sind ein Geschenk, ein Segen, den es anzunehmen gilt.“ (Papst Leo) Echt schön, dass es jedes Jahr einen Tag für Senioren gibt! Ein kleines Herz als Handschmeichler zu verschenken, ist eine nette Idee. Manchmal sind es die ganz kleinen Dinge, die jemanden eine Freude machen. Eine gemeinsame Bekannte von uns, die im August verstorben ist, konnte sich auch über Kleinigkeiten sehr freuen. Sie hat Sie, sehr geehrter Herr Bischof, sehr geschätzt. Besonders gefreut hat sie sich, dass Sie schon sehr bald wussten, dass sie im Malteser-Stift untergekommen ist. Dass Sie, sehr geehrter Herr Bischof, hier so aufmerksam waren, brachte sie im Beisammensein immer wieder zur Sprache. Nur ein einfacher, freundlicher Gruß oder die Frage nach ihrem Befinden, natürlich die feierlichen Gottesdienste und die ansprechenden Predigten – all dies war für die Dame Anlass zur Freude. Solange sie konnte, ging sie früh am Morgen spazieren, betete dabei den Rosenkranz und sie schloss dabei auch jeden Tag Sie, als Bischof und Ihre Aufgaben mit in ihr Gebet ein. Wenn man die großen, materiellen Dinge nicht mehr braucht, sondern sich an den kleinen Dingen erfreuen kann, dann ist man vielleicht schon ein gutes Stück auf dem Weg des Loslassens gegangen. Danke Ihnen für jeden Dienst für unsere Senioren!