Betlehem, nach dem Besuch der Krippe: Wie geht es weiter mit den Hirten?

Betlehem, nach dem Besuch der Krippe: Wie geht es weiter mit den Hirten? Die Predigt von Bischof Stefan Oster in der Heiligen Nacht 2025 im Dom zu Passau.

Diese Weihnachtsgeschichte ist die schönste und wichtigste Geschichte, die je geschrieben worden ist. Mit einem Zitat des Schriftstellers Martin Walser leitete Bischof Stefan Oster die diesjährige Predigt in der Christmette ein. Die Hirten auf den Feldern rund um Bethlehem erlebten eine spektakuläre himmlische Inszenierung: einen Engel, der ihnen sagt, sie sollen keine Angst haben und der ihnen die eine große Freude verkündet. Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.

Es hat dann noch 30 Jahre gedauert bis Jesus sein Wirken beginnt. Bis dahin verbringt die Heilige Familie ein Leben in der Verborgenheit. Aber wie geht es von da mit den Hirten eigentlich weiter? Das werde nirgendwo mehr thematisiert. Hat ihnen der Himmel und ihr Besuch in der Krippe zu ihrem jüdischen Glauben hinzu noch etwas Neues gezeigt?, fragte der Bischof?  Ja, nämlich dass die Größe der Majestät Gottes sich im kleinen Kind als Liebe zeigt, die unsere Nähe sucht. Der Schöpfer des Universums kommt in unser kleines Leben um uns nahe zu sein. Er gibt sich uns in „unfassbar zärtlicher Weise dar als ein kleines Kind, das sich uns buchstäblich ans und ins Herz legen will“, so der Bischof.

„Er gibt sich uns in unfassbar zärtlicher Weise dar als ein kleines Kind, das sich uns buchstäblich ans und ins Herz legen will.“

Das kleine Kind bleibe aber nicht immer ein Baby – und so sei es möglich, dass es auch in unserem Inneren, in unserem Denken und Herzen erwachsen wird. Und dass wir diesen erwachsen Mann immer besser verstehen könnten. Jesus erzählt als erwachsener Mann vom Reich Gottes, wirkt Wunder, heilt und geht in sein Leiden und Sterben für uns. Ein Mensch, der sich von dieser Wahrheit berühren lässt, werde spüren, dass er nicht mehr nur für diese Welt lebe, sondern eine Herkunft, einen Schöpfer habe, der Vater heißt und „eine Zukunft, die Reich Gottes heißt. Das Reich der Liebe.“

Der Bischof lud die Menschen ein, sich Gott ans Herz gehen zu lassen, ihn besser kennenzulernen, seine Sakramente zu feiern und vor allem auch selbst zu denen zu gehen, die ihn noch nicht kennen: „Zu ihnen gut sein und in die Demut des Dienens finden. Wenn das in uns passiert, dann werden wir Menschen des Friedens sein.“ Die Sehnsucht Gottes ist es, „dass wir draußen in der Welt Friedensmenschen werden, Weihnachtsmenschen werden, weil diese zerrissene Welt nichts mehr braucht als weihnachtliche Menschen, die wissen worum es geht, wenn es um den Frieden geht, der von Gott kommt.“

Die Predigt können Sie unten nachhören und downloaden. Und den Artikel zur Christmette finden sie ausführlicher hier auf der Homepage des Bistums.

Die gesamte Predigt hier zum Nachhören:


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