Anfang Juli war ich zu einem Symposium in Rom eingeladen, bei dem wir anlässlich des neuen Direktoriums für die Katechese für die Weltkirche eben über dieses Thema gesprochen haben. Hier kann man meinen Beitrag nachhören. (Quelle: Radio Horeb)
Unten das Video der live übertragenen Sendung mit allen vier Beiträgen von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Hauptautor des Direktoriums), Prof. Marianne Schlosser, Kardinal Willem Eijk (vorgetragen von Kardinal Koch) und mir. Moderation Prälat Dr. Markus Graulich SDB.
Die einzelnen Beiträge:
Vortrag von Prof. Schlosser bei: min 8:20
Vortrag von Kardinal Eijk/Kardinal Kurt Koch bei: 46:05
Vortrag von Bischof Tebartz-van Elst bei: 1:31:36
Mein Vortrag bei: 2:04:20
Kommentare
Sehr geehrter Herr Bischof Oster,
danke für den wieder sehr guten Beitrag ! Sie haben Recht: Im Zentrum steht auch in Fragen der Katechese vor allem die Begegnung, und zwar echte, wahrhaftige Begegnung mit Menschen und mitJesus als Leitmotiv. Diese Art der Begegnung fällt aber den meisten Menschen schwer. Warum? Um über den eigenen – oft nicht starken und auch zweifelnden – Glauben , um über Jesus , die Frohe Botschaft, die Hoffnung auf die Auferstehung etc. zu reden, bedarf es zweierlei: 1. Mut und 2. die richtigen Worte!
Zu 1.: Also, die Art von Mut im Alltäglichen, in der Kneipe, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz etc. deutlich und kraftvoll zu sagen: Ja, ich glaube an Jesus Christus, ja ,ich glaube an die Auferstehung und ja , ich fürchte mich nicht! Gerade in der Pandemie haben wir aber erlebt, dass Priester und Bistumsverwaltung vor allem eines gemacht haben, nämlich Begegnungen, Gottesdienste, Eucharisiefeiern auf Zuruf aus der Politik sofort zu beschränken, aus Angst vor Corona! Bei aller – zu Recht angemahnten!!! – Vorsicht vor einer Ansteckung standen diese Absagen von Gottesdiensten und die „hygienisch einwandfreien Eucharistiefeiern doch vor allem für einen Aussage nämlich: Die , die an die Auferstehung glauben haben anscheinend vor allem eines: ANGST vor dem Tod! Ich habe jedenfalls niemanden aus der Kirche gehört, der das Thema Corona und den Kern unseres Glaubens verbal zusammengebracht hat! Ich bin aus dem Bistum Limburg aus dem der mittlerweile selig gesprochenen Pater Richard Henkes stammt, der – freiwillig – im KZ Dachau als Seelsorger den an Typhus erkrankten Häftlingen beistand und selbst an dieser Krankheit starb….Angst vor Begegnung hatte Pater Henkes offensichtlich nicht. Warum? Weil er an die Auferstehung, weil er an Jesus Christus glaubte. Wie erkläre ich denn meinen Kindern da das ängstliche Verhalten der Kirchenleitung in Zeiten der Pandemie? Mut sieht anders aus.
Zu 2. Die richtigen Worte finden und über unseren Glauben reden! Wie recht Sie haben, wer gibt uns „einfachen“ Gläubigen aber da Antworten in der Kirche, und zwar Anworten auf unbequeme Fragen zur Homosexualität, Transsexualität etc., Fragen zum „selbstbestimmten“ Sterben, Fragen zur pränatalen Diagnostik? Wer in der Kirche zeigt da Format und Leitbild? Ich höre da niemanden – außer Sie, Herr Bischof! Wir benötigen aber gerade in der jetzigen Zeit eine klare Sprache und laute Stimme der katholischen Kirche in Deutschland. Mischt Euch endlich ein, sonst verlieren wir die christliche Vision in Politik und Gesellschaft! Nur mit Vorbild und öffentlichem Bekenntnis „der da oben“ , finden auch die „einfachen“ Gläubigen den Mut über unseren Glauben zu sprechen. Katechese vollzieht sich dann von selbst.
Herzliche Grüße
Dr. Brigitta Hohnel, Limburg
Zu ihrer 2. Frage eventuell empfehlenswert: U.a. die Onlinetagungen des Arbeitskreises christliche Anthropologie (Youtube), auch Unterlagen sind erhältlich.
Es gibt erfreulicherweise erwähnenswerte Lichtblicke, z.B. den aus eigener Erfahrung empfehlenswerten Kath-Kurs, aber auch den Emmausweg oder die Jüngerschaftsschulen, z.B. im HOME Salzburg oder – gerade im Entstehen – das HOME in Ihrem Bistum, u.a.
Abgesehen von Ihren Believe-and-Pray-Impulsen, Vorträgen und Predigten auf dieser Homepage, die mich heute meinen 1. Jahrestag der Versöhnung mit unserem HERRN von Herzen dankbar feiern lassen, und ohne die ich anfangs nach meiner plötzlichen Bekehrung wohl wieder „verdurstet“ wäre.
Sie geben in der Diskussion auch ein nachvollziehbares, ehrliches Statement darüber, wie sehr der zuweilen massiv auftretende Gegenwind auch fordert. Ich bin dankbar, dass Sie diese bestehende Frage der Opferbereitschaft stellvertretend für uns und unser Zeugnis IHM gegenüber ansprechen.
Ja, unsere Lernaufgabe in der Jüngerschaft ist beeindruckend groß und manchmal droht ein Gefühl der Ohnmacht. Ich durfte aber auch aus Ihren Worten und den Erfahrungen anderer lernen, dass ER ausreichend wandelt, was wir IHM an Aufgaben und Ängsten hinhalten. Aus dem stetigen Herzensblick auf IHN heraus wird alles „Not-Wendige“ gelingen.