Was das Gewicht und metaphorische „Gewichtsprobleme“ mit dem Herrn zu tun hat? Darüber sprach Bischof Oster im Pontifikalgottesdienst an Fronleichnam 30. Mai 2024. Jesus sei die gewichtigste und gleichzeitig „ungewichtigste“ Person überhaupt. Und wenn wir uns auf den Glauben an ihn einlassen können, „dann kommt der Segen“.
Alles, was wichtig ist, habe irgendwie Gewicht, begann Bischof Oster seine Worte im vollen Passauer Dom. Bereits im Alten Testament sei die Rede vom „kabod“, aus dem Hebräischen wörtlich übersetzt mit „Gewicht“, Gottes. Schon damals, so der Bischof weiter, habe sich Gott auf vielschichtige Weise bemerkbar gemacht: „Auf der einen Seite erkennt man, erspürt man was, und es entzieht sich sofort wieder der Erkenntnis.“
„Auf der einen Seite erkennt man, erspürt man was, und es entzieht sich sofort wieder der Erkenntnis.“
Das Phänomen des „kabod“ habe es auch im Neuen Testament im Kontext von Jesus gegeben. Dieser habe die Herrlichkeit seines Erscheinens aber so weit zurückgenommen, dass der Mensch sich davon nicht erdrückt wird, erklärte Oster in seiner Predigt weiter, – etwa als hilfloses Baby an Weihnachten und als Gekreuzigter. „So groß ist die Liebe Jesu, die so weit runtersteigt, dass sie uns nicht erdrücken will, sondern dass sie uns die Gelegenheit gibt, uns frei dazu zu verhalten. Der, der so unfassbar gewichtig ist, macht sich radikal klein“, so der Bischof. Seine Deutung: damit wir in Freiheit lernen können, uns zu ihm zu verhalten.
Wenn wir als Gläubige lernten, uns auf richtige Weise auf den Herrn einzulassen und uns zu ihm ins rechte Verhältnis zu bringen, erklärte Stefan Oster voller Überzeugung: „Dann kommt der Segen.“ Dann verdienten wir den Titel Christinnen und Christen, die für einander einstehen und die „Gewichtslasten“ in ihrem Leben ausgleichen. Dieses Verhältnis, so der Bischof, „nennt Jesus selbst Freundschaft“.
Lesen Sie den vollständigen Bericht auf der Homepage des Bistums.
Die Predigt kann hier als Video nachgeschaut werden:
Auch als Audio ist die Predigt verfügbar:
Hören Sie auch die Predigt aus dem vergangenen Jahr: Warum das Essen unser Schicksal bestimmt