Was Maria mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat. Die Predigt von Bischof Stefan Oster an Mariä Himmelfahrt am 15.08.2025 in Altötting.
Am Hochfest Mariä Himmelfahrt predigte Bischof Stefan Oster SDB in Altötting über ein Thema, das aktueller kaum sein könnte: die menschliche Person in einer Zeit tiefgreifender technologischer Umwälzungen.
Liebe als Unterscheidungsmerkmal
In seiner Predigt hob Bischof Oster hervor, dass gerade diese Fähigkeit – lieben zu lernen – den Menschen im Innersten ausmache. Maria, die Mutter des Herrn, verkörpere diese Liebe in vollkommener Weise und sei deshalb „spes nostra – unsere Hoffnung“. Wie sie seien auch wir dazu berufen, Personen zu werden, die in Beziehung treten können: zu Gott, zu anderen und zu sich selbst.
Wissen allein, so der Bischof, sei „produzierte Information“, die nützlich sein könne, aber nicht den Kern der Person berühre. Er warnte vor einer Intelligenz ohne Liebe, die im biblischen Bild des Drachen aus der Offenbarung ihren Ausdruck finde. Gerade angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen mahnte er, die Kirche müsse „Hüterin des Menschen als Person“ bleiben. Künstliche Intelligenz könne unterstützen, doch die personale Dimension sei unersetzbar, weil sie den Menschen nicht auf seine Funktion reduziere, sondern ihm Würde verleihe. Die Orientierung an Maria helfe, diesen Blick zu bewahren und in einer Welt voller Veränderung nicht die Hoffnung zu verlieren.
Musikalische Gestaltung und Feierlichkeiten
Der festliche Gottesdienst wurde vom Kapellchor und Orchester unter Leitung von Stiftskapellmeister Stephan Thinnes mit Mozarts „Missa solemnis“ in C gestaltet. Zahlreiche Wallfahrtsgruppen, Vereine und Fahnenabordnungen nahmen teil. Das Gnadenbild wurde feierlich in die St.-Anna-Basilika übertragen und später wieder zur Gnadenkapelle zurückgebracht. Weitere Gebetszeiten und eine Marienvesper rundeten den Festtag ab.
Das Video oben zum Nachschauen. Und hier als Audio-Datei:
Hören Sie auch die Predigt aus dem Jahr 2024: Über Not und Segen unserer Leiblichkeit