Das aktuelle Heft der deutschsprachigen Ausgabe der Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio (gegründet 1972 unter anderem von Hans Urs von Balthasar, Joseph Ratzinger, Henri de Lubac und Walter Kasper), widmet sich als Themenheft der „Synodalen Kirche“.
Ich wurde eingeladen, einen Beitrag über meine Erfahrungen mit dem „Synodalen Weg“ in Deutschland aufzuschreiben. Ich habe dabei versucht, ehrlich und offen meine persönlichen Erfahrungen aufzuschreiben. Außerdem versuche ich dabei eine theologische und philosophische Reflexion über die Aspekte, die ich für problematisch halte. Zugleich bin ich aber der Meinung, dass Papst Franziskus (der dem Heft ein Vorwort beigesteuert hat), dem Thema Synodalität zurecht einen so wichtigen Stellenwert einräumt. Dass die Kirche insgesamt, vor allem auch die Kirche in Deutschland Reformen braucht, darüber bin ich durchaus einig – auch mit allen, die den Synodalen Weg in Deutschland mitgestalten und befürworten. Ob Reform aber mit der gewählten Methode, mit den ausgewählten Themen und den bisher vorgeschlagenen Texten möglich ist, dazu habe ich größere Anfragen. Daher: Herzliche Einladung zur Lektüre des Textes, den ich hier mit der Erlaubnis der Communio-Redaktion noch einmal vollständig veröffentliche.
Wer mehr über Communio wissen will: Hier der Link zur https://www.communio.de und hier ein Link zur Seite Synodale Beiträge, auf der mein Text und weitere Texte in kritischer Auseinandersetzung über den Weg in Deutschland erschienen sind: https://www.synodale-beitraege.de/de/
Zum Synodalen Weg
Bischof Stefan hat sich bereits in der Vergangenheit mehrmals zum Synodalen Weg geäußert. Eine Stellungnahme zu den einzelnen Bereichen finden Sie hier.
Comments
Es ist Bischof Oster zu danken, dass er in aller Klarheit und mit der gebotenen Sorgfalt Stellung bezieht. Die Sorge um die Zukunft der Kirche steht glaubhaft im Vordergrund, im Verzicht auf jegliche argumentative Widersprüchlichkeiten und kaschierten Hypothesen.
Auch in seinen Wortmeldungen in den Synodalversammlungen wird der Wille um ernsthafte Auseinandersetzung deutlich, auch wenn in den kurzen Redezeiten kaum ein Einstieg in eine angemessene Diskussion möglich ist. Wäre dies auch bei anderen Protagonisten der Maßstab synodalen Ringens – wir müssten nicht diese Polarisierung, nun auch Spaltung erleben.
Vielen Dank Herr Bischof, dass Sie ihren Dienst so treu wahrnehmen.
Ich konnte den Ausführungen ihres Beitrages gut folgen und kann sie in meinem Verständnis und Gefühl von Kirche auch anerkennen.
Denoch habe ich zu dem ganzen Thema eine Frage:
Was würden Sie eigentlich Laien wie mich raten, wie sie sich in dieser Diskussion verhalten sollen. Denn auch wenn ich das eingentlich bejahen kann, was Sie schreiben, kann ich trotzdem nicht behaupten mich genügend mit den Argumenten der anderen Seite beschäftigt zu haben. Das würde es, nach dem Verständnis von Thomas von Aquin, voraussetzen, um diese Position zu vertreten. Für mich ist es aber nicht abzusehen, wie viel Studium so eine Positionierung erfordern würde. Genauso verhält es sich doch auch auf anderen Gebieten wie z.B. die Mehrzahl der Wissenschaftler haben eine Meinung (z.B. dass di mRNA-Impfung wichtig und besser ist, oder der Klimawandel usw.) und trotzdem gibt es immer wieder Außenseitermeinungen. Im Fall von Naturwissenschaften nehme ich aber immer die Meinung der Mehrheit der Wissenschaftler an. Im Fall der Anthropologie würde ich aber die Meinung der Kirche und ihrer Tradition annehmen, die zumindest in Deutschland (wahrscheinlich auch weltweit) in der weltlichen Theologie in der Minderheit ist. Nach meinem Verständnis würde es nicht ausreichen diese Meinung gläubig zu vertreten ohne Gefahr zu laufen, sich und andere in die Irre zu führen. Heißt es also nicht im Umkehrschluss, dass jeder Gläubige dann aufgerufen wäre, sich mit den Argumenten beider Seiten auseinanderzusetzen und anschließend eine Entscheidung zu treffen, welche Seite er für glaubwürdiger hält? Wie viel Theologie und Philosophiestudium gehört denn zur Nachfolge dazu? Oder würden Sie die Debatte um den SW schon getrennt davon betrachten?
Zu meiner Frage vll auch zwei passende Bibelstellen, wobei ich bei der zweiten nicht sicher bin, ob sie wirklich passend ist?
1._ Matthäus 11, 25: „In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.“
2._ Petrus 3, 15 -16: „[…] heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt;[1] 16 antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebenswandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen beschämt werden. “
Viele Grüße und nochmals Danke für Ihren Dienst
Maximilian