Am 26. Juli wurden die Olympischen Spiele 2024 mit einer rund vierstündigen, spektakulären Show in der Pariser Innenstadt eröffnet. In einem Moment, einem Teil einer Tanz- und Modenshow, haben Dragqueens, Transgender-Models und ein Kind durch die Art ihrer Darstellung an das letzte Abendmahl mit Jesus und den Aposteln erinnert, in Nachahmung eines Bildes von Leonardo da Vinci. Zumindest ist das die Deutung zahlloser öffentlicher Kommentare.
Viele Menschen empfinden dies als Verhöhnung dessen, was Christen heilig ist. Bischof Stefan Oster kommentiert in einem Video-Statement, dass dieser Moment überdeutlich offenbart, wie sehr es im kulturellen Diskurs letztlich um die Aushöhlung des christlichen Menschenbildes geht.
Hier geht es zum Video zur Eröffnungsfeier von Olympia 2024:
Und hier der Text zur Eröffnungsfeier von Olympia 2024 zum Nachlesen:
Ihr Lieben,
die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele war ein eindrucksvolles Fest und ein großes Spektakel für alle Sinne. Aber dieses Fest hat für mich einmal mehr deutlich gemacht und diesmal sogar mehr als deutlich, wie sehr im Grunde unser christliches Menschenbild auf dem Spiel steht. Normalerweise aber kommt die Aushöhlung dieses Menschenbildes eher verdeckt daher. Viele in der säkularen Gesellschaft suchen oft zunächst das, was uns alle eint im Menschenbild. Und dann spricht man von der Würde des Menschen, die allen zukommt, einfach weil sie Menschen sind. Und man spricht von Freiheit und einem Leben in Freiheit. Beides ist richtig. Aber wenn es um Freiheit geht, meint man dann schon mehr vor allem Wahlfreiheit, Handlungsfreiheit, Entscheidungsfreiheit, Freiheit des Konsums. Auch das gehört alles dazu. Und dann geht säkulare Diskurs unter dem Stichwort der freien Selbstbestimmung immer schon weiter, als unser christliches Denken.
Auch für uns Christen ist freie Selbstbestimmung natürlich wesentlich. Aber der säkulare Diskurs geht hier deutlich weiter. Hier betonen die meisten: Ich darf mit mir machen, was ich will. Ich bin der Herr meines eigenen Lebens, ich kann dieses Leben und damit auch seine Voraussetzungen gestalten, wie ich will, einschließlich jener biologischen Voraussetzungen, die mein Geschlecht bestimmen und einschließlich der Selbstbestimmung darüber, ob ich überhaupt leben oder sterben will. Und in einer freien Gesellschaft wie der unseren, hört sich selbst das noch für ganz viele Ohren vielleicht sogar christlich an. Weil natürlich unser Glaube auch mit Freiheit zu tun hat. Aber dennoch ist so ein Diskurs dann schon deutlich von unserem Menschenbild abgewichen. Und ich bin überzeugt, dass genau diese Abweichung auch das offene oder verdeckte Ziel breiter Strömungen der säkularen Gesellschaft ist, aber auch innerhalb der Kirche ist.
Doch für uns Christen gibt es eigentlich kein Freiheitsverständnis, das sich nicht irgendwie auf Gott bezieht. Auf einen Gott, der uns ursprünglich mit einer Freiheit beschenkt hat, die zuerst in der Ebenbildlichkeit mit ihm gründet. Mit ihm, der der absolut freie ist. Nun erzählt unser Glaube, dass wir uns als Menschen von Gott abgewandt haben, und dass wir dadurch Gefangene der Gottferne, der Sünde, des Bösen und des Todes geworden sind. Und das es deswegen ein Freiheitsstreben in uns gibt, das auch ohne Gott auskommen will. Gott aber, so sagt uns der Glaube, Gott will uns durch Jesus in eine neu erlöste Freiheit führen.
Er will, dass wir die werden, die wir sein können. Tiefer, freier, liebesfähiger und mehr, mehr ganz. Mehr wir selbst in der Ähnlichkeit zu ihm und in der Freundschaft mit Ihm. Und wir glauben, dass der eigentliche, ermöglichende Akt dieser neuen Freiheit die Lebenshingabe Jesu ist, die wir in jeder Eucharistie feiern. Deswegen ist uns Katholiken und vielen anderen Christen auf der Welt die Eucharistie oder die Feier des Abendmahls das Allerheiligste. Ausdruck von Gottes abgründiger, erlösender Liebe in Jesus, dem Gottmenschen.
Und jetzt erleben wir in einem weltweit übertragenen, kulturellen Großereignis, in olympischen Spielen und ihrer Eröffnung in einem ursprünglich tief christlich geprägten Land einen Akt der Verhöhnung und Verspottung dieses Allerheiligsten. Dragqueens imitieren Jesus und die Apostel und machen das Ganze zu einer queeren Party mit Modenschau. Womöglich, das sagen inzwischen nun auch einige Kommentatoren, gibt es in einer späteren Szenenfolge auch noch Anklänge an das Bildnis von einem „Mahl der Götter“. Aber mir scheint, die von vielen so identifizierte erste Szene doch sehr deutlich an das berühmte Bild vom Abendmahl von Leonardo da Vinci erinnern zu wollen.
Für mich wird deshalb hier in einem einzigen Moment deutlich, dass diejenigen Christen, die ihren Glauben auch in diesem Punkt des Menschenbildes ernst nehmen, dass die der eigentliche Gegner einer Gesellschaft sind, die sich im atemberaubendem Tempo selbst säkularisiert. Einer Gesellschaft, die sich damit von den Wurzeln abschneidet, auf denen sie gewachsen ist. Diese Kultur, so scheint mir, will mehrheitlich immer bewusster Gott los werden und damit gottlos sein, damit der Mensch endlich ganz in die eigene, freie Verfügung seiner selbst kommt.
Man möge sich übrigens nur einen einzigen Moment vorstellen, was zum Beispiel in der muslimischen Welt oder in der Welt der Hindus heute los wäre, wenn deren Allerheiligstes in dieser Weise verächtlich gemacht worden wäre.
Aber was heißt das nun für uns, liebe Geschwister im Glauben? Das Wesentliche lernen wir von Jesus: Wir müssen damit rechnen, dass es in unserer westlichen Gesellschaft so weitergeht. „Wenn sie mich gehaßt haben, werden sie auch euch hassen“, sind seine Worte und wir könnten ergänzen: „Wenn sie mich verhöhnt haben, dann werden sie auch euch verhöhnen“. Aber er ist gewaltlos geblieben und hat am Ende auch noch die geliebt, die ihn umgebracht haben. Aber ist er deshalb in Deckung gegangen und hat verzichtet, die Wahrheit zu sagen? Nein, er ist ja die befreiende Wahrheit und Liebe in Person. Und wir als Christen schulden der Welt diese Wahrheit, dieses Leben, das wirklich frei macht. Wir schulden es ihr durch unser Zeugnis. Auch dann, wenn es uns viel kosten wird. Gott segne Sie für dieses Zeugnis.
Comments
Sehr geehrter Bischof Oster,
ich muss sagen ich verstehe ehrlich gesagt ihren Unmut nicht. Sicherlich die Darstellung entsprach sicher nicht dem Kunstgeschmack aller, meinem eigenen auch nicht notwendigerweise.
Die Kritik an der angeblichen absoluten Freiheitsanspruch der säkularen Gesellschaft ist sicher an manchen Stellen sehr angebracht. An dieser Stelle in meinem Dafürhalten aber nicht, da sich über Geschmack nicht streiten lässt. Und durch diese Darstellung das Christentum immerhin thematisiert und nicht komplett totgeschwiegen wird.
Sie sprechen von den Wurzel der Kultur, eine Wurzel der französischen Kultur ist die laïcité. Frankreich wurde einst als älteste Tochter der Kirche bezeichnet, aber es gibt eben auch eine anderes Strömung die Teil der Nationalen Identität ist und der auch Raum geben werden muss. Die Trennung von Staat und Kirchen war im 19 Jhd. doch schon einmal Gegenstand eines Kulturkampfes einen zweiter ist nicht von Nöten. Aber wenn Sie es so darstellen als würde diese Aufführung zeigen das Gott „gehaßt“ wird ist das falsch. Niemand von den Darstellern sagte , meines Wissens nach, er würde die christliche Religion hassen oder er/sie hätten die Absicht Christen zu diskriminieren, zu unterdrücken etc. Unterstellen Sie, dies bitte diesen Menschen dann auch nicht.
Ein große Errungenschaften des heutigen Europas ist doch, dass anderes als islamistischen Staaten Künstler sich mit religiösen Themen auf Ihre individuelle Weise auseinander setzen dürfen.
Die Künstler haben keine christliche Gottesdienst gestört oder verhindert, haben niemand direkt beleidigt. Das schlimmste was man Ihnen unterstellen könnte ist, dass Sie mit Absicht provozieren wollten. Ist dies nicht auch die Rolle von Künstlern?
Deswegen finde ich die Reaktion überzogen
Ich kennen die Beweggründe für dieser Hommage, der anderen Art, nicht. Vielleicht wollten die Darstellen auch auf Diskriminierung von Mitgliedern ihrer Community durch Christen/Katholiken aufmerksam machen. So würden zum Beispiel Homosexuelle im Ancien Régime, eine Zeit vor der laïcité ,in der die Französischen Könige dem vom Papst verliehen Titel Allerchristlichster König trugen, bei lebendigen Leib verbrannt. Die letzten beiden denen dieses schlimme Unrecht wieder fuhr waren Jean Diot und Bruno Lenoir.
Ich kann mir jedenfalls andere Hintergründe für den Teil der Show denken als Niedertracht . Auch ist dadurch das christliche Menschenbild nicht gefährdet, wenn Künstler sich , auf Ihrer Weise in einem Raum wie dieser Eröffnungsfeier der explizit dafür ausgewiesen war ,ausdrücken. Natürlich muss einem nicht gefallen, aber manchen gefällt es vielleicht und denjenigen den es gefällt möchte ich nicht ihre Freude daran verderben: Mer muss och jünne künne.
Dadurch das wir uns damit auseinander setzen haben aber doch die Künstler/Darsteller ihr Ziel erreicht, jeder Künstler will doch rezipiert werden und dann sogar von einem Nachfolger der Apostel.
Ich hoffe ich konnte möglicherweise durch meine Meinung einen neuen Blickwinkel eröffnen.
Schönen Sonntag Ihnen und allen die dies lesen
Lieber Bischof Oster,
vielen Dank für die klaren Worte.
Ich habe zuvor die Aussagen aus dem katholisch.de-Artikel gelesen und war genervt und entsetzt. Die queere Bewegung kapert im Empörungs- und Befindlichkeitssturm auch die katholische Kirche und fordert absurdeste Toleranzbesoffenheit. Wie kommen sie auf den Gedanken, dass Dragqueens oder anderes Ausleben sexueller Fantasien das Ebenbild Gottes darstellen? Das Ebenbild ist der Mann, aber der Fetisch ist hausgemacht, indem er sich Attribute einer misogynen übersexualisierten Männerfantasie von Frau an seinen Männerkörper heftet. Frausein ist kein Kostüm für pervertierte Männer und auch nicht für solche, die mit ihrem Mönnersein nicht zurechtkommen. Weder Fetisch noch eine psychische Störung machen einen Mann zu einer Frau.
Und es ist immer noch eine Sache, was in der Privatheit des eigenen Schlafzimmers unter willigen und selbstbestimmten Erwachsenen passiert – das geht uns nichts an. Aber es geht uns was an, wenn wir Requisiten und unwillige Statisten im öffentlichen Ausleben männlicher sexueller Fantasien werden.
Und Homosexuelle leisten sich selbst einen Bärendienst, wenn sie sich vor den Karren eines „bunten“ Haufens von Perversionen und psychischen Störungen spannen lassen. Was hat sexuelle Erregung eines heterosexuellen Menschen beim Tragen eines Frauen- oder Hundekostüms oder ausgepeitscht zu werden denn damit zu tun, dass man sich zu Menschen des eigenen Geschlechts hingezogen fühlt? Nichts! Und sich benutzen zu lassen von diesen Gruppierungen zur Legitimierung und Validierung derer Perversionen, indem man sich zwangsverheiraten lässt als Mitglied und Fahnenträger einer undifferenzierten Alphabetsuppe, hat enormes Rückschlagspotential.
Viele Lesben und Schwule haben das erkannt und „LGB without the T(Q)“ ist eine immer lauter werdende Forderung.
Aber die deutsche katholische Kirche mit ihrem dusseligen Synodalen Weg, getragen von merkwürdigen Naivlingen, versucht unbeholfen irgendeinem falsch verstandenen Zeitgeist hinterherzustolpern, anstatt sich auf das wesentliche zu konzentrieren: Spiritualität, Ritus, Antworten und Meditationen der großen Fragen des Lebens und praktische Lebenshilfe. Dabei zeigt doch schon der Niedergang der gesichtslos woke-queeren evangelischen Kirche bei gleichzeitigem Erfolg der Freikirchen, dass das an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht. Die Kirche ist weder eine politische Partei noch die Kommentarspalte der Tageszeitung.
Danke Herr Pupic für diese wunderbar ruhige und sachliche, kühl pointiert ohne polemisch zu werden argumentierende Replik auf den unsäglichen Rant von Bischof Oster! So gelassen hätte ich nicht antworten können, aber das haben Sie mir ja schon abgenommen.
Die vielen bigotten Kommentare hier zeigen wieder, wie schlimm es ist, wenn sich gebildete Männer, die eigentlich Vorbilder sein sollten, zum Werkzeug des Rechtspopulismus machen.
Empörung über Hildegard Knefs „Sünderin“ oder Martin Scorceses „Die letzte Versuchung“ ist nichts Neues, sowas gab es immer und es gab dann auch immer christliche Würdenträger, die da fröhlich mithetzen. Das Verstörende ist, dass ein geistig und kulturell offen, moderat und sympathisch anmutender, medienaffiner Bischof wie Oster so einen Diskurs anheizt und die Leute, die fundamentalistische Kulturkritik betreiben, mit pseudophilosophischen Ausführungen noch darin bestärkt, statt (wie der Papst das häufig genug getan hat) vor Fundamentalismus zu warnen und empörte Gläubige zu ermahnen, sich von Bigotterie, Überstrenge und Hartherzigkeit abzuwenden, Minderheiten nicht zu hassen und sich von zu bekehren.
Oster kann mir nicht weismachen, dass er als gebildeter Kirchenmann nicht weiß, was er tut. Mit so einem Kommentar stellt er sich ins Fahrwasser von wenn nicht auf eine Stufe mit Patriarch Kyrill, der das Christentum als Waffe gegen den dekadenten Westen missbraucht.
Sehr geehrter Herr Pupic,
möchten Sie wirklich der Veranstaltung zugute halten, dass „das Christentum immerhin thematisiert“ wurde?
Auf eine Thematisierung in Form einer Verhöhnung – dies muss so deutlich formuliert werden – kann gewiss verzichtet werden.
Im Blick auf die Reaktionen deutet sich immerhin die Erkenntnis an, dass diese demonstrierte kulturelle Demontage nicht nur Katholiken betrifft.
Vielen Dank an Herrn Bischof für diese Einordnung. Ich wünschte mir, dass diese auch von der DBK vorgenommen würde.
Lieber Bischof Oster,
vielen Dank für die klaren Worte, herrlich auch, dass Sie die Gelegenheit nutzen, hier weiter auszuholen. Bleibt nur zu wünschen, dass die Worte von vielen gelesen werden.
Mehr als Antwort zu Herrn Pupic’s Kommentar noch ein anderer Aspekt zur Ergänzung und Begründung warum ein relativistischer Ansatz hier wohl falsch wäre.
Das Abendmahl, weil es mit dem Sühnetod unseres Herrn am Kreuz existenziell verbunden ist, genauso wie jede Heilige Messe, ist der wichtigste Moment der menschlichen Geschichte. Hier wurde die Menschheit befreit zu Hoffnung und Intimität mit Gott. Andere Aspekte, LGBT-Themen o.ä. hier auch nur daneben zu stellen, ist eklatant unwürdig.
Mehr noch, der geistliche Aspekt. Satan will explizit diesen Moment der Geschichte auslöschen, ins lächerliche ziehen und diese übergroße Liebe Gottes für Menschen unsichtbar machen. Die Künstler mögen diese Intention nicht haben aber auf geistiger Ebene arbeiten sie ihm zu. Unsere Reaktion ist natürlich „Herr vergib Ihnen denn Sie wissen nicht was sie tun“. Aber den Geist darunter müssen wir konfrontieren.
Hier mit freier Meinungsäußerung zu relativieren kann unter Umständen deshalb auch eine Sünde sein (lässlich oder schwer je nach Bewusstsein der Heiligkeit der Eucharistie). Ich hoffe das verstößt nicht gegen Netiquette und soll auch nicht als Vorwurf dienen. Nur eine Bitte hier wachsam im Herzen sein und zu prüfen, wem unsere Worte nützen. Schließlich wollen wir unserem Herrn Jesus Christus nachfolgen.
Einen gesegneten Sonntag
Sehr geehrter Herr Bischof Oster,
Stimmt, auch mir fiel die Szene auf, ich war befremdet. Nach den Reaktionen der Macher habe ich Zweifel, ob ich zu Recht irritiert war. Vielleicht war’s ja nicht so gemeint. Bei einer anderen Szene habe ich ähnliche Zweifel und frage mich, wie es kommt, dass keiner, auch Sie nicht, darauf zu sprechen kommt: An der Conciergerie wurde auf die Hinrichtung der Königin Marie-Antoinette angespielt (das immerhin scheint mir festzustehen). Aber wie? Neutral? Billigend? Feiernd? Mit Reue? Letzteres wohl nicht. Die Todesstrafe (verhängt von einer Schar von Männern über eine Frau): ist sie in diesem Fall vielleicht doch richtig? Sehr viele scheinen das so zu sehen. Konkrete Anwendung in diesen Tagen: Das Attentat auf Trump ist zu verurteilen, die Hinrichtung der Königin ist … vielleicht sogar zu feiern? Das geht Christen auch an, nicht nur Dragqueens, die vielleicht (!) das Letzte Abendmahl nachspielen. Mit besten Grüßen! cm
Sehr geehrter Herr Bischof Oster,
Sie irren sich mit Ihrer Aussage, dass der Teil bei der Eröffnung der Olympischen Spiele mit Da Vincis Gemälde zusammenhängt. Es hing nicht damit und der Darstellung des Letzten Abendmahls zusammen, sondern mit dem Gemälde Jan van Bijlert: ”Le Festin des Dieux”. Weitere Informationen: https://musee-magnin.fr/en/node/19
Bitte entschuldigen Sie etwaige Grammatikfehler aufgrund der Verwendung von Google Translate. Ich kann nicht Deutsch sprechen.
Herzliche Grüße, Maria
Sehr klare Analyse von Bischof Oster. Ein ähnliches, kürzeres Statement hat auch Bischof Robert Barron abgegeben. Die Situation ähnelt derjenigen der Juden (1 / 2 Makk) und frühen Christen (1.-4. Jh.) im Kontext der antiken polytheistischen Kultur. Sportliche Wettkämpfe (u. a. Gymnasien: 1 Makk ) waren in einen kulturellen, und das heißt immer auch: religösen Kontext eingebunden, der mit dem jüdischen und christlichen Monotheismus nicht zu vereinbaren war. Selbst aus den eigenen Reihen kamen viele zu Fall (1 Makk 1,11: „traten Verräter am Gesetz in (!) Israel auf“), weil diese sog. hellenistischen Refomjuden die jüdische Religion der modernen, als überlegen wahrgenommenen hellenistischen Kultur anpassen wollten. Die Christen haben gut vierhundert Jahre gebracht, um in einer tiefgreifenden geistigen Auseinandersetzung die heidnische Kultur der Antike von innen her zu überwinden, ohne alles zu verwerfen, was sie an Großem (in Teilen ihrer Philosophie) zu bieten hatte (vgl. Michael Fiedrowicz, Christen und Heiden. Quellentexte zu ihrer Auseinandersetzung in der Antike, Darmstadt 2004). Mir scheint, dass wir Christen im Westen vor einer ähnlichen Herausforderung stehen. Klassische Analyse von: Elias Bickermann, Der Gott der Makkabäer. Untersuchung über Sinn und Ursprung der makkabäischen Erhebung, Berlin 1937 (!).
20240729 Leserbrief zur Verhöhnung des letzten Abendmales
In der säkularen Welt geht es um Macht, Geld und Sex. Heute wurde mir in einer Diskussion entgegengehalten in der Politik insbesondere in der internationalen Politik gäbe es keine Moral. Ich widersprach. Heinrich Böll, sagte: „Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen.“ Ja, ich stimme Böll zu und sage zudem Atheismus ist ein gefährlicher Aberglaube, weil er nie gegenüber der Vernunft geprüft ist.
Als kleine Gegenmaßnahme gegen die aktuellen Vorfälle, werde ich alle Firmen die weiterhin mit dem olympischen Logo werben, nicht mehr kaufen, dauerhaft.
Lieber Bischof Oster, vielen Dank für Ihre klare Meinung.
Ich freue mich, dass Sie unser Bischof sind. Ich danke dem Herrn jeden Tag für Ihre Treue zur katholischen Kirche und zu Jesus Christus. Bruder Bischof, Du bist die kleine Flamme, die deine Gläubigen erleuchtet. Eine Flamme, die Satan niemals löschen wird und nicht löschen kann. Möge der Herr Sie segnen und Sie vor allem Bösen beschützen.
In Christus dein Bruder Mario Franz
Lieber Bischof Oster,
ich teile Ihre Analyse, dass unsere Kultur mehrheitlich immer bewusster Gott los werden und damit gottlos sein will.
Ich muss an einen Theaterbesuch mit einer Unterstufen-Schulklasse zurückdenken, gespielt wurde „Hilfe, die Herdmanns kommen“. In dem Kinderbuch, das die Vorlage der Inszenierung bildete, geht es um chaotische Geschwister, denen es mit ihrer unkonventionellen Art zur Überraschung aller gelingt, dass ein Weihnachtskrippenspiel ergreifender und authentischer wird als in den Jahren zuvor. Nächstenliebe und eine neue Form von Gemeinschaft werden in der Romanvorlage am Ende für alle Beteiligten konkret erfahrbar.
In diesen Plot fügten die Regisseure (in der Buchvorlage nicht vorhandene) Szenen ein: Sie postierten einen alten, bärtigen Mann auf einem Gerüst über der Bühne, und immer wenn unten auf der Bühne jemand eine Art Stoßgebet an Gott richtete (einmal auch mit Gott „telefonierte“), erwiderte der Alte im Gerüst oben Dinge wie „Hä?“ oder „Ich versteh nichts“ oder Ähnliches. Gott wurde da als seniler, alter Depp dargestellt und musste für einen billigen „running gag“ herhalten.
Die neue Botschaft des Stücks war damit: Gott kannst du nicht mehr ernst nehmen, er ist eine Witzfigur.
Auf solche Inszenierungen reagieren die meisten heute gleichgültig – und auch das zeigt, wie weit die Abwendung von Gott bereits fortgeschritten ist.
Ein Bewusstsein dafür, was heilig und sakral ist, ist unserer Kultur leider weitgehend abhanden gekommen, und zu befürchten ist leider auch, dass mit dem Verschwinden des Sakralen im kulturellen Bewusstsein das Obszöne und Promiskuitive noch stärker kulturprägend werden und unser Mensch-Sein deformieren. (Leider wird das innerhalb der deutschen Kirche noch nicht klar genug gesehen.)
Von daher bin ich sehr dankbar für Äußerungen, die in einer klaren Sprache das benennen und verteidigen, was uns Christen heilig ist, und uns ermutigen, auch gegen den kulturellen Trend treu an der Seite Jesu zu stehen.
Mit besten Grüßen!
Stefan Baus
Lieber Herr Bischof Oster,
vielen Dank für Ihre klaren Ausführungen. Das Allerheiligste wurde in den Dreck gezogen.
Da gilt auch keine Relativierungen der Darstellungen und Aufführung.
Als evangelischer Christ freue mich über diese Klarstellungen von Ihnen und
schließe mich Ihnen an.
Ich wünsche Ihnen weiter den Mut und die Kraft in unserer Zeit die biblische Wahrheit auf den
Leuchter zustellen.
Grüße in Verbundenheit
Als evangelischer Christ müssten Sie erstmal einsehen, dass Luther das Allerheiligste selbst in den Dreck gezogen hat, indem er die Heilige Messe als Teufelswerk, Reliquien und Ablässe als Betrug und den Papst als Antichrist verunglimpfte. Bei der schamlosen Aufmüpfigkeit gegen die kirchliche Autorität und der schrankenlosen Polemik der Reformatoren liegen die Wurzeln der modernen Kultur der Respektlosigkeit vor dem Heiligen. Die Französische Revolution, die Bischof Oster als Quelle der bösartigen säkularen Kultur ausmacht, ist ja in dem Sinne nur eine Folge der Reformation und treibt die Widersetzlichkeit gegen die göttliche Ordnung auf die Spitze. Wenn Sie jetzt mit Bischof Oster auch dagegen wettern wollen, bedanken Sie sich lieber bei Ihrem Reformator.