Hier die Predigt zur Chrisammesse 2021 im Passauer Dom – zum Nachsehen und -hören und unten auch zum Download.
Foto: Niederbayern TV
Hier die Predigt zur Chrisammesse 2021 im Passauer Dom – zum Nachsehen und -hören und unten auch zum Download.
Kommentare
Exzellenz, Ihre Predigt in der Chrisam-Messe hat das auf den Punkt gebracht, was in mir schon länger eine passende Umschreibung sucht. Ich sehe so viel „Faules“ in der Kirche und so viel „Gesalbtes“, dass ich zunehmend verwirrt bin. Einerseits Priester und Laien (die meist gar nicht für die Amtskirche tätig sind), die durch ihre je eigene Salbung, ihre Charismen und ihre lebendige Beziehung zu Gott faszinieren. Ich kann in deren Leben die Bibel und den Katechismus lesen. Andererseits: so viele Priester und Laienmitarbieter meines (nicht Ihres) Bistums, die – ähnlich einem Finanzbeamten – so wirklich gar nichts an göttlicher Realität in mein Leben zu bringen vermögen. Wenn überhaupt etwas Christliches von ihnen zu erwarten ist, dann ist es die nur die politisch konforme Moral. Ich habe Theologie studiert und kenne die „Amtskirche“ von innen. Ich bin froh, dass ich nicht für irgendeine Pastoralabteilung arbeiten muss, sondern die Freiheit habe, nach meinem Gewissen mit meinen Charismen und meiner Salbung mich Gott und den Menschen zur Verfügung zu stellen.
Manchmal bedaure ich, dass Männer, die für Gott brennen und mit beiden Beinen im Berufs-/Familien-Leben wie im Glauben stehen, nicht die Priesterweihe erhalten können. (Denken Sie z.B. an Johannes Hartl.) Gute theologische Bildung und väterliche Pädagogik ergänzen einander. (Erstes fehlt meiner Erfahrung nach den meisten ständigen Diakonen, die ich kenne. Zweites sehr vielen Pfarrern.) Während sich Gemeindereferentinnen dazu hinreißen lassen, die Erstkommunionfeiern Corona-bedingt als Wortgottesdienste abzuhalten, wird es immer sichtbarer, dass wir ohne den priesterlichen Dienst nicht katholisch bleiben können. Sakramente als Zeichen und Werkzeuge der Liebe Gottes sind keine „netten Gesten“ sondern unersetzliche Stärkung auf dem Weg. Deshalb bin ich um jeden Priester froh, der seinen Dienst verrichtet. Um die aber noch froher, deren Leben voller Salbung ist. Ich möchte im Idealfall zu einem Priester hinaufschauen und sagen: Er ist mit Gott per „Du“, die zwei sind die dicksten Freunde – den einen gibt es nicht ohne den anderen.
Ich verbleibe im Gebet verbunden und mit besten Grüßen für das Fest der Auferstehung.
(Sie dürfen mein Kommentar nach dem Lesen gerne löschen. Es ist sehr persönlich, doch ich fand keinen anderen Weg, Ihnen ein Feedback zu Ihren prophetischen Worten zu geben.)