Seit mehr als 2.000 Jahren feiern Christen weltweit das Kommen des Heiligen Geistes in Zungen von Feuer. Dieses Pfingstereignis, das Hochfest des Heiligen Geistes, gilt auch als Geburtsstunde der Kirche, der wir jedes Jahr genau fünfzig Tage nach Ostern gedenken. Dieses Jahr sind am Pfingstsonntag zahlreiche Gläubige, darunter viele Jugendliche und junge Gläubige, im Passauer Stephansdom zusammengekommen, um diesen „Geburtstag der Kirche“ mit Bischof Stefan Oster im Rahmen des Pontifikalamts gemeinsam zu feiern.
Zu Menschen werden, die brennen – mit dem Feuer des Heiligen Geistes!
In seiner Predigt ging der Bischof auf das Element „Feuer“ als Symbol für den Heiligen Geist ein. Einleitend stellte er die Frage: „Wussten Sie, dass wir der einzige Planet in unserem Universum sind, den wir kennen, der das Feuer hat?“ Mit Verweis auf die Sonne, die nichts Anderes als Feuer sei, bestimme dieses Element unser Leben. Mehr noch: „Es ist die Grundlage aller Zivilisation“, betonte Bischof Stefan, und führte einige Beispiele an. Feuer verwandle durch das Verbrennen, es reinige und desinfiziere, es mache Nahrungsmittel essbar, es sei für die Herstellung z.B. von Metall maßgeblich. Zudem schenke Feuer Licht, Orientierung und Wärme.
„Jetzt kommt ausgerechnet Feuer im Alten und Neuen Testament überaus häufig vor, um die Wirkungsweise von Gott in der Welt zu beschreiben“, so der Bischof weiter. Er erinnerte an einzelne biblische Szenen aus dem Alten Testament wie beispielsweise das „Flammenschwert“ am Eingang zum Paradies, die Offenbarung Gottes im Element Feuer auf dem Berg Sinai und den Feuerkult zu Zeiten Moses. Mit Blick auf das Neue Testament betonte Bischof Stefan: „Da merken wir, dass Jesus einerseits ein feuriger Mensch ist.“ Und andererseits würde durch ihn Feuer ins Geistliche und ins Innere gelegt.
„Pfingsten, dieses Fest, will uns immer wieder eine Neugeburt schenken“
„Und dann bekommen wir an Pfingsten das Bild, dass der Heilige Geist die Jünger erfasst mit Zungen wie von Feuer.“ Jesus sehne sich danach, so der Bischof, „dass wir Menschen sind, die Feuer haben.“ Das brauche es gerade in der aktuell herausfordernden Zeit für die Kirche, betonte er. „Pfingsten, dieses Fest, will uns immer wieder eine Neugeburt schenken, dass wir den Geburtstag verinnerlichen, dass die Türen aufgehen, dass wir rausgehen und feiern, und dass Menschen spüren, der oder die brennt für den Herrn, für die Sache, für Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist und der den Himmel offenhält, der durch das Flammenschwert hindurchgegangen ist (…), um uns neu den Himmel aufzumachen und uns mit dem Heiligen Geist zu begaben, damit wir Menschen werden, die brennen, voller Freude, voller Dank.“
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Hier kann die Predigt „Feuer!“ nachgeschaut werden:
Die Predigt kann auch als Audio-Datei nachgehört werden:
Hören Sie auch die Predigt aus dem letzten Jahr: Dem Geist den Ackerboden der Seele bereiten