Als ich vor Jahren begonnen habe, darüber nachzudenken, was eigentlich eine Gabe ist – ist mir folgendes aufgegangen: Eigentlich kann kein Mensch wirklich geben! Nur Gott kann es. Und in der Eucharistie gibt er – sich!
Darüber geht dieser Impuls. Für mich war das damals wirklich wie eine Art Türöffner ins tiefere Verstehen des Geheimnisses – auch des Geheimnisses des Verhältnisses Gottes zur Welt. Vielleicht kann es das ja auch für manche von Euch sein. Hier zum Nachhören und Downloaden und hier die Folien zum Vortrag.
Kommentare
Wie gut, dass ein Bischof endlich sagt, was wirkliche Gabe ist,
und dass diese nur von einem uneigennnützigen Gott kommen kann
in Gestalt der Eucharistie.
Nein, wie großartig daneben! Abseits aller Realität. Kein Wort von der Not des ukrainischen Volkes. Keine Anerkennung der allseitigen Hilfeleistungen am bereits fünften Tag des Krieges. Warum auch, wenn doch kein Mensch wahrhaft uneigennützig zu geben vermag?
Die Grundthese des Bischof lautet ja: „In dieser gefallenen Welt wie unserer gibt es keine ‚reine Gabe‘ zwischen Menschen – alles bleibt ‚gefangen‘ oder ‚kontaminiert‘ von Formen der ‚Ökonomie‘ – also letztlich von einer Form des Warentausches.“.
Was für ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die ohne Nebenabsicht einfach menschlich gut sind zu anderen!
Schuf nicht Gott den Menschen „nach Seinem Abbild“ (Gen 2), damit sie sich sogar bei so erschütternden Verbrechen wie augenblicklich sich gegenseitig doch immer wieder als Abbilder der Güte Gottes erweisen können.
Der Mensch steht Gott näher, als mancher entrückte Prediger erkannt hat.
Sehr geehrter Herr Wiegele,
danke für Ihren Kommentar.
Selbstverständlich haben wir bei diesem Gebetstreffen, auf dem es diesen Impuls gab, auch für die Ukraine gebetet.
Aber mich wundert Ihre Einrede dennoch: Bedeutet das nun, dass man nicht mehr über bestimmte Fragen und Probleme miteinander nachdenken kann – auch wenn sie unmittelbar nichts mit Krisenherden der Welt zu tun haben? Und was ist dann z.B.mit der Klimakrise? Kein Wort des Redners darüber! Und was mit den Konzentrationslagern in Nordkorea? Kein Wort darüber? Und warum redet er nicht über Corona, wo wir doch eine Inzidenz von über 1600 haben? Wissen Sie was man „Whataboutism“ nennt?
Um Ihrem Anliegen aber entgegen zu kommen, darf ich auf diese Seite verweisen:https://www.bistum-passau.de/artikel/hilfe-fuer-ukraine
Die besten Segenswünsche für Sie SO
Ich muss zugeben: Auch mich hat zuerst genau diese These von Ihnen, sehr geehrter Herr Bischof, irritiert, die Herr Wiegele oben zitiert hat, vor allem auch die scharfe und absolute Formulierung mit den Begriffen „alles“, „kontaminiert“ und „Form von Warenaustausch“. Kann es sein, dass Sie diese These im Laufe Ihres Vortrages dann aber selbst relativieren? Wenn diese These genauso stimmen würde, dann würden wir wirklich in einer traurigen und hoffnungslosen Zeit leben! Welchen Sinn hätten folgende Forderungen Jesu, wenn „alle“ (!) unsere Gaben sowieso nur „kontaminiert“ sind? „Ihr … sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt.“ (Lk 6,35) oder „Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten.“ (Lk 14,13) oder „Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lk 6,36) Die Forderung nach „Liebe umsonst“, nach dem „authentischen Geber“ wäre absolut unrealistisch. Doch wir sind getragen von der Liebe Gottes. Durch die Führung des Heiligen Geistes und mit der Hilfe Gottes habe ich große Hoffnung, dass auch wir – trotz unserer gebrochenen Welt – den Ausgangspunkt Ihrer Argumentation immer wieder einmal überwinden können. Zeit, gute Gedanken, nur Dasein, gemeinsames Beten mit alten oder kranken Menschen, Fürbittgebete, … sind wunderbare Gaben, die mit Jesu Beistand nur für den anderen sein können. Einfach nur so geben und schenken können, nur um dem anderen eine Freude zu bereiten und dem Beschenkten zu zeigen: Wie schön und wie gut, dass es dich gibt! Gewiss klappt es nicht immer, aber vielleicht immer mal wieder und vielleicht kommen wir dann, wie Sie so schön formulieren, dieser Berufung näher: “Und dass ich deshalb berufen bin, mich selbst zu verschenken.“
Sehr geehrter Herr Bischof Oster,
herzlichen Dank für Ihre wortreichen Ausführungen zum Geben und Nehmen. Nun denke ich, es ist genau der Grund, warum ich nur mit Mundkommunion zum Herrn treten „darf“.
„Darf“ insoweit, daß ich nach meiner Konversion viele Tage gerungen habe in der Entscheidung bzw. in der Frage, welche Art der Kommunion denn in der Hingabe dem Herrn entsprechend ist. Ganz ohne Zweifel wurde mir in einem (Schlaf-) Traum der rechte Weg hierzu mitgeteilt.
Ich danke Ihnen.
Vergelt’s Gott
May Tupac