Am 23. September hielt Bischof Stefan Oster eine Predigt bei der Katholischen Morgenfeier im Bayerischen Rundfunk zum Caritassonntag 2018. Über das Jerusalem in Dir. Und darüber, was die Liebe bedeutet, die von Gott kommt.
Im Evangelium des heutigen Sonntags ist Jesus mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Jerusalem. Für einen Juden des ersten Jahrhunderts war sie die Stadt aller Städte. Sie war 1.000 Jahre vor Jesus die Stadt des großen Königs David geworden. Die Stadt eines Königs, den die Bibel als Liebling Gottes darstellt. Als eine Art Vorausbild des erwarteten Messias. Ein Friedenskönig, der das Volk sammelt, der die Feinde besiegt hat, der den Glauben und den religiösen Kult erneuert und den Segen über sein Volk erbeten hat.
Jerusalem ist auch die Stadt des Tempels, den David bauen wollte und den dann Salomo, sein Sohn, erbaut hat. Der Tempel ist einmal in der babylonischen Gefangenschaft des Volkes zerstört und danach wiederaufgebaut worden in der tiefen Erkenntnis. Es gibt keine Erneuerung des Volkes, keine Erneuerung des Glaubens, keinen Segen ohne diesen Mittelpunkt, den Tempel. Der Tempel ist der eigentliche Mittelpunkt des jüdischen Volkes – der religiöse Mittelpunkt, der kulturelle und gesellschaftliche Mittelpunkt, der Mittelpunkt auch des sozialen Lebens. Jeder Jude sollte dreimal im Jahr nach Jerusalem zum Tempel pilgern, zum Haus Gottes, um anzubeten, um Opfer zu bringen, um sich mit Gott versöhnen zu lassen, um sich zu vergewissern: Wir sind das Volk, in dessen Mitte Gott wohnt…
Lesen Sie hier unter diesem Link zum Download der Textfassung den Wortlaut der Predigt von Bischof Stefan Oster zum Caritassonntag 2018.