In der Benediktinerabtei Schweiklberg fand am Samstag, den 09. September 2023 die Diakonen-Weihe von Frater Johannes Strahl OSB und Br. Rafael Maria Böhm LC statt. An diesem „Freudentag“ stellte Bischof Stefan die Frage nach dem Evangelium: Was ist das Evangelium im Kern? Nur ein Buch zur Wertevermittlung? Oder steht dahinter vielleicht sogar mehr, was mein ganzes Leben verändern könnte? Vermutlich würden die meisten sagen: Nächstenliebe. Und im politischen Diskurs: Wertevermittlung. Ist es das? Reduziert sich das Evangelium auf das? Nicht, dass das unwichtig wäre.
In seiner Predigt erklärte der Bischof: „Paulus sagt uns im Kolosserbrief etwas Anderes: Ihr habt die lebensverändernde Kraft des Evangeliums für euer Leben gespürt und hängt jetzt nicht mehr dem nach, dem ihr früher nachgehangen seid, weil ihr jetzt von innen her die Möglichkeit, die Kraft, und die Freude habt, ein anderes Leben zu leben.“ Hat das Evangelium für uns alle lebensverändernde Kraft?
Hier bezog sich der Bischof auf die Diakonenweihekandidaten: „Die beiden haben ihr Leben verändert und dem Herrn zur Verfügung gestellt. Und tatsächlich ist das Evangelium nicht ohne diesen Herrn denkbar und nicht einfach nur auf Wertebildung reduzierbar. Die Beziehung zu ihm, die Erfahrungen, bejaht und geliebt zu sein und darauf Antwort geben zu können, hat lebensverändernde Kraft.“
Doch selbst wenn das betrachtet würde: Worin besteht diese lebensverändernde Kraft, wenn das Evangelium auf den Kern reduziert wird? „Die Schrift nennt dazu zwei Dinge: Vergebung der Sünden und Kindschaft Gottes“, erklärte der Bischof. „Vergebung der Sünden bedeutet nicht zuerst, dass ich z. B. gelogen habe und es ist nicht so schlimm. Dafür muss man erst verstehen, was Sünde meint. Sie bedeutet zuerst: Du bist geneigt, ein Leben zu leben, als ob es Gott nicht gäbe, als wäre man selbst der Drehbuchautor, der Hauptdarsteller und der Regisseur des Lebens. Die böse Tat als Sünde ist sekundär zu dem Grundlegenden.“ Somit hieße Vergebung der Sünden: „Ich erkenne an, dass der Drehbuchautor, der Hauptdarsteller und der Regisseur meines Lebens Gott ist. Daher meinte die Vergebung zuerst, sich innerlich zu verändern und sich einzulassen auf ein Leben mit Gott.
Gott lehrt uns in Christus, dass Du zum ihm Vater sagen darfst und er holt Dich zurück in die Beziehung zu ihm und macht Dich zum Familienmitglied, zum neuen Menschen, aus der Sklaverei des egozentrischen Lebens hinein in die Freiheit der Kinder Gottes – das ist der Kern des Evangeliums.“
Und was hat das alles mit der Rolle des Diakons zu tun. Darüber sprach Bischof Stefan in seiner Predigt – hier zum Nachhören:
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