Mit dem Pontifikalamt zum Ostersonntag haben Bischof Stefan Oster SDB und zahlreiche Gläubige im Passauer Stephansdom das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi gefeiert. In seiner Predigt lud er die Gläubigen ein, mit ihm gemeinsam über die Frage nachzudenken: Kann der Mensch sich ändern? Diese Frage stellte eine große Tageszeitung vor einiger Zeit und widmete ein Dossier mit dem Titel: „Ich, nur besser? Geht es darum im Christentum? Bin ich ein guter Christ, wenn ich ‚besser‘ bin?“
C. S. Lewis sagte einst: „Wer bei der Frage stehen bleibt, ob man auch ohne Jesus ein guter Mensch sein kann, der weiß noch nicht, was Leben ist.“ Im Christentum geht es nicht darum, ein wenig anständiger und besser zu werden. Es geht um die radikale und dramatische Veränderung, die Christus als Neuheit in die Welt bringt.
In der Rede des Petrus an die Heiden im Haus des Hauptmanns schildert er eine Art innere Gefangenschaft, die uns hindert, freie Menschen zu werden. Bildlich gesprochen ist es wie ein dicker Grabstein. Er steht für Hass, Missgunst, schlechte Angewohnheiten, depressive Züge, Vereinnahmung von „meinem Bild“ und alles, was uns in unserem Leben dunkel macht. Es ist wie ein Grabstein, der auf unserer Seele liegt.
„Ich glaube an Christus wie ich daran glaube, dass die Sonne aufgegangen ist, nicht nur, weil ich sie sehen kann, sondern weil ich im Licht der Sonne alles andere sehen kann. (C.S. Lewis)“
Der Apostel Paulus hat selbst die Erfahrung gemacht, dass der Herr all das, was wie ein Grabstein auf unserer Seele liegt, weggenommen wird und dass Christus uns in eine Erfahrung führt, dass es etwas gibt, was von innen den Grabstein wegschiebt und uns innerlich freimacht.
Jesus offenbarte der Welt, dass Gott ein Vater ist, der uns beim Namen nennt und uns bis ins Innerste kennt wie ein liebender Vater, der das Beste aus mir herauslieben will. Und diese Erkenntnis ändert unser Leben. Der auferstandene Herr nannte Maria von Magdala beim Namen und sie erkannte. Würden wir seine Stimme erkennen? Und wie kann ich lernen, Gottes Stimme mehr in meinem Leben zu hören?
Zum Schluss noch ein Zitat eines kolumbianischen Philosophen: ‚Jemanden lieben lernen, bedeutet den Grund verstehen lernen, warum Gott diese Person geschaffen hat.‘ Weil Gott in dieser Person lebt. Weil er auferstanden ist. Weil er uns den Himmel neu aufgemacht hat. Schenken wir einander diese Hoffnung! Jesus lebt! Halleluja!
Einen ausführlichen Artikel über den Gottesdienst finden Sie auf der Homepage des Bistums.
Die Predigt hier als Video zum Nachschauen:
Und hier zum Nachhören:
Hier finden Sie auch die Predigt aus dem vergangenen Jahr: Ist die Geschichte von Christus ein Mythos?