Bild: Roland Kickinger

Mis­sio Cano­ni­ca: Wer ist die Mitte der Kirche?

Die Freu­de stand den 26 Mis­sio-Kan­di­da­tin­nen und –Kan­di­da­ten regel­recht ins Gesicht geschrie­ben an die­sem Frei­tag­abend, 7. Juli in der Pfarr­kir­che Mariä Him­mel­fahrt in Fürs­ten­zell. Im Rah­men eines fei­er­li­chen Pon­ti­fi­kal­got­tes­diens­tes haben die 24 ange­hen­den Reli­gi­ons­leh­re­rin­nen und –leh­rer von Bischof Ste­fan Oster ihre Mis­sio Cano­ni­ca erhal­ten. Auch die Pas­to­ral­as­sis­ten­tin Eli­sa­beth Eibl und Pas­to­ral­as­sis­tent Dr. Maxi­mi­li­an Gigl erhielten die Missio. Mit die­ser Urkun­de bestätigt die katho­li­sche Kir­che, dass sie unbefristet dazu befugt sind, katho­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richt zu ertei­len.

Die Predigt von Bischof Stefan:

In sei­ner Pre­digt nahm Bischof Oster Bezug auf das zuvor ver­le­se­ne Mat­thä­us­evan­ge­li­um. Dort spricht Jesus in der Geschich­te der Beru­fung des Zöll­ners die Wor­te ​Fol­ge mir nach!“ Nach­dem Jesus die­se Wor­te aus­ge­spro­chen hat­te, änderte sich für den Zöllner alles. Sein neues Leben habe begonnen, als er Jesus nachfolgte. Zu den Mis­sio-Kan­di­da­tin­nen und –Kan­di­da­ten sagte er: ​Sie haben sich aus­bil­den las­sen, um für Kir­che zu gehen. Und Sie gehen für Kir­che in einer Zeit, in der die­se Insti­tu­ti­on ver­mut­lich den schlech­tes­ten Ruf hat, den sie in der Zeit unse­res Lan­des je hat­te.“ Das zei­ge sich allein durch das Rekord­ni­veau an Kir­chen­aus­trit­ten. Vie­le Men­schen wür­fen heu­te der Kir­che eine Benach­tei­li­gung von Frau­en, eine ver­al­te­te Sexu­al­mo­ral, einen auf­er­zwun­ge­nen Zöli­bat für Pries­ter und der­glei­chen vor. ​Wol­len Sie für die­se Kir­che gehen?“

Die Kirche bestehe zuerst einmal aus Personen. In deren Mitte stehe Jesus. Und diese Gemeinschaft muss sich wandeln ​Die Kir­che braucht Erneue­rung“, beton­te er. ​Aber Erneue­rung kommt zuerst von einem ver­tief­ten Inne­ren.“ Viel­leicht gelän­ge es den jun­gen Frau­en und Män­nern, in ein tie­fe­res Inne­res zu fin­den. So könne man die Kirche von innen her neu ver­ste­hen. ​Ver­mut­lich gibt’s schon vie­le unter ihnen oder die meis­ten, denen das so schon gelun­gen ist.“ Die Kir­che heu­te sei dazu da, die Welt zu evan­ge­li­sie­ren. Reli­gi­ons­un­ter­richt sei nicht eine reine Wissensvermittlung. Er ist auch eine Form von Glau­bens­ver­kün­di­gung.

Jede und jeder von uns weiß, dass die Haupt­qua­li­tät von Leh­re­rin­nen und Leh­rern fach­li­che Qua­li­tät ver­bun­den mit der Her­zens­qua­li­tät ist.“ Die Lei­den­schaft für das Fach und eine sym­pa­thisch-empa­thi­sche Erschei­nung sei­en aus­schlag­ge­bend für den Unter­richts­er­folg einer Lehr­kraft. Wich­tig sei aber, als Reli­gi­ons­lehr­kraft Jesus wirk­lich zu ken­nen. ​Wenn es Ihnen gelingt, dem ein oder ande­ren Schü­ler ins Herz zu legen, dass es jeman­den gibt, dem nach­zu­fol­gen sich lohnt. Weil dar­aus wirk­lich befrei­tes Leben kommt, weil dar­aus wirk­lich ein hei­le­res Herz kommt. Weil dar­aus Lei­den­schaft für eine Sinn­erfah­rung kom­men kann, die es nir­gend­wo anders in der Welt gibt. Dann gelingt auch Ihr Leben als Reli­gi­ons­leh­re­rin und Religionslehrer.“

Hier die Predigt Nachgehört werden:

Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel der Verleihung und einige Eindrücke des Tages.


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