Bild: A. Nassar/pixabay

Über Martin Buber: Vom Du und vom Ewigen Du

Ein Beitrag von Bischof Stefan Oster über Martin Buber und sein Werk „Ich und Du“. Erschienen in der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ am 28. Dezember 2020.

Die Tagespost hat mich gebeten, in ein Werk einzuführen, das einer meiner  „Klassiker“ in Sachen Theologie/Philosophie ist. Ich habe ihnen diesen Text geschickt über Martin Bubers „Ich und Du“. Es ist eng mit meiner persönlichen Biographie verzahnt.

Hier ist der Text als pdf-Dokument nachlesbar. Und hier finden Sie einen Link zur Seite der Tagespost: https://www.die-tagespost.de/214750

Ein Auszug aus dem Artikel über „Ich und Du“ von Martin Buber:

„Martin Bubers Buch „Ich und Du“ ist klein an Umfang und groß an Wirkung. Für die Geschichte der Philosophie des 20. Jahrhunderts – aber auch für mich persönlich. Mir wurde das Buch zur Initiationserfahrung. Und das ging so her: Nach dem Abitur war ich zunächst vier Jahre im
Zeitungs- und Hörfunkjournalismus – und wurde meiner eigenen Oberflächlichkeit
und Eitelkeit darin einigermaßen überdrüssig. Kurzerhand habe ich also beschlossen, Philosophie zu studieren – um den eigentlichen Sinn des Lebens zu ergründen – denn katholische Kirche war mir zu diesem Zeitpunkt eher verdächtig.

Meine ersten Begegnungen und philosophischen Schreibübungen drehten sich um große Gestalten wie Karl Popper, Martin Heidegger, John Locke, Ernst Cassirer, Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche. Aber natürlich ging es auch um formale Logik, Erkenntnistheorie, Metaphysik, Anthropologie, Sprachphilosophie und mehr. Der Sinn des Ganzen erschloss sich mir insgesamt kaum, dafür der Sinn für Zusammenhänge durch die Geschichte hindurch. Was mir aber im Lauf des Studiums deutlich wurde: Nach und nach empfand ich vor allem jene Philosophen aufregender, für die die Suche
nach Gott und die Frage nach dem Absoluten eine offene Frage blieb – oder die sich danach ausstreckten. Auf einmal suchte ich nach Texten von Thomas von Aquin, Kierkegaard, Josef Pieper, Edith Stein – und meinte zu spüren, wie mitten in deren philosophischen Fragestellungen und geschriebenen Worten und durch sie hindurch eine andere Präsenz wahrnehmbar wurde,
eine Tiefe, die nicht allein durch die Worte selbst kam.“

Lesen Sie oben den Artikel von Bischof Stefan Oster in voller Länge.