„Europa verspielt seine Sendung“. Ein Interview mit Bischof Stefan Oster für die österreichische Tageszeitung „Kurier“ von Rudolf Mitlöhner in der Weihnachtsausgabe am 24. Dezember 2020.
Hier der Link zum Interview zum Nachlesen.
Ein Auszug:
„KURIER: Wie feiern wir heuer Weihnachten, was ändert die Pandemie in Bezug auf Glauben und Kirche?
Stefan Oster: Wir haben zwei Erfahrungen gemacht: Der Advent war deutlich ruhiger, die „stade Zeit“ für viele heuer wirklich eine solche; und das kann uns helfen, ein wenig in die Tiefe zu kommen. Zudem haben wir in den Pfarren unglaublich viel Kreativität und Bemühen erlebt, Andachten, Krippenspiele etc. unter den herrschenden Bedingungen zu ermöglichen. Es wird zu Weihnachten auch wieder Streaming-Gottesdienste geben, mit denen wir schon im ersten Lockdown sehr gute Erfahrungen gemacht haben, die Zugriffszahlen waren ganz erstaunlich …
Im Zusammenhang mit Corona wird auch immer wieder gefragt: Wie systemrelevant ist die Kirche?
Wir sind nicht systemrelevant, sondern „heilsrelevant“. Das ist natürlich ein Begriff des Glaubens. Unser Dienst ist es, Menschen zu helfen, mit ihrem Herrgott versöhnt zu leben – hier und auf dem Weg, wie wir glauben, in die ewige Heimat. Aber ganz grundsätzlich glaube ich schon auch, dass wir als Kirche für eine funktionierende Demokratie systemrelevant sind. Wenn die Menschen nicht mehr an Gott glauben, dann glauben sie ja nicht nichts, sondern jeden möglichen Mist – Stichwort Verschwörungstheo-
rien. Wenn der Glaube verloren geht, dann sucht sich die Sehnsucht nach einem Mehr eben andere Kanäle. Und wenn man die Fragmentierungen und Polarisierungen in unserer Gesellschaft betrachtet, dann hat die Kirche hier sicherlich auch Systemrelevanz.“
Was das mit Europa zu tun hat? Lesen Sie unter obigem Link das Interview in voller Länge.
Über die Systemrelevanz von Kirche hat sich Bischof Stefan Oster auch bereits an dieser Stelle geäußert: Über unantastbare Würde und den christlichen Gottesdienst.