Über die Freude, das Kind in der Krippe zu erkennen

In Passau hat Bischof Stefan die Weihnachtsgottesdienste mit vielen Gläubigen gefeiert. In der Christmette im vollen Passauer Dom sagte Bischof Stefan, dass die Welt gerade jetzt so dringend die Kirche, ihre Botschaft und ihren Dienst brauche. „Die Welt ist in der Krise. Kriege gleich an mehreren Orten, Klimakrise, Pandemien und auch die Kirche selbst befinde sich „in der vielleicht größten Krise seit der Reformation.“ Und doch haben sich hunderte Gläubige in der Christmette versammelt, „weil sie etwas erleben wollen, von der alten Botschaft, von dem alten Ereignis, das – wenn wir es an uns heranlassen – doch so jung ist“, so Bischof Oster. Die Menschen bräuchten gerade jetzt die Botschaft der Freude. Freude schenke mehr Lebendigkeit und mehr Leben und sie hänge mit der Fähigkeit des Erkennens zusammen. „Die tiefstmöglichen Erkenntnisse, die wir haben können im Leben: Das sind die Erkenntnisse geliebt zu sein und selbst lieben zu können.“ Und gerade das Evangelium an Weihnachten bringe diese lebensverändernde Botschaft in besonderer Weise zu den Menschen.

„Die tiefstmöglichen Erkenntnisse, die wir haben können im Leben: Das sind die Erkenntnisse geliebt zu sein und selbst lieben zu können.“

Gott gibt seinen „Liebesplan“, der er für jeden Menschen habe, nicht auf. So wie er auch in der 3000jährigen Geschichte sein Volk nicht allein lässt, auch wenn es sich immer wieder von ihm abwendet. „Bis heute gibt es Völker, die dieses Volk vernichten wollen. Das ist unfassbar. Alle Völker, die schon im Alten Testament gegen Gottes Volk aufgestanden sind, gibt es nicht mehr. Das auserwählte Volk ist noch da“, so Bischof Stefan. Gott wird Mensch und kommt als wortloses Kind zur Welt. „Der König der Welt wird nicht in einen Königspalast geboren, sondern in einem dreckigen Viehstall in einem Futtertrog, an dem Ort Bethlehem, das übersetzt „Haus des Brotes“ heißt.“

„Der König der Welt wird nicht in einen Königspalast geboren, sondern in einem dreckigen Viehstall in einem Futtertrog.“

Bischof Stefan sagte in seiner Predigt weiter: „Es gibt nur einen einzigen, der je gelebt hat, der nicht nur will, dass wir ein besserer Mensch werden, sondern der will, dass wir vom Tod zum größeren Leben kommen. Der einzige der es kann, ist dieses Kind in der Krippe.“ Am Ende seiner Predigt zitierte Bischof Stefan Papst Franziskus aus dem Schreiben Evanglii Gaudi: „Die Freude des Evangeliums berührt das Herz und das ganze Leben derer, die Jesus begegnen. Wer sich von ihm retten lässt, wird befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der Einsamkeit, von der inneren Leere. Mit Jesus kommt immer und immer wieder die Freude.“ Bischof Stefan habe Sehnsucht danach, dass alle Menschen etwas von dieser Freude spüren können, „weil sie sich innerlich niedergekniet haben vor dem Kind in der Krippe, vor der unglaublichen Idee Gottes, wie er einen letzten Versuch machen will, sein Volk an sich ziehen will.“

Lesen Sie auch den Artikel über Weihnachten 2023 auf der Homepage des Bistums.

Die Predigt der Christmette hier zum Nachhören und Downloaden: