Am vierten Adventssonntag feierte Bischof Stefan Oster den Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Mariahilf ob Passau. Die Heilige Messe wurde live auf Niederbayern TV übertragen und kann hier nachgeschaut werden. „Im Advent bereiten wir uns auf Weihnachten, auf das größte und wichtigste Ereignis der Menschheit, vor. Weil wir glauben, dass einer kommt, der der Einzige ist, der uns vom Tod in ein größeres Leben führen kann. Und auf dieses Ereignis gehen wir zu“, betonte Bischof Stefan Oster in seinen Eröffnungsworten.
In seiner Predigt blicke Bischof Stefan auf die Verheißungen des Alten Testaments. Dieser Glaube sei über Jahrhunderte lebendig geblieben, auch wenn es ausweglos schien, dass sie erfüllt werden würden. Bei der Verkündigung, dem Evangelium des vierten Advents, habe der Engel zu Maria gesprochen: Das verheißene Kind „wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“
„Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben“
Aus gutem Grund, so der Bischof, blicke der vierte Adventssonntag auf Maria: „Maria wird im neuen Bund als Mutter des Glaubens verehrt.“ Sie habe an diese Verheißung geglaubt, obgleich sie und Joseph in Bethlehem, in der Stadt Davids, nicht angenommen worden seien. „Jesus kommt ausgestoßen in einem dreckigen Viehstall zu Welt. Er, der das Brot des Lebens ist, kommt in Bethlehem zur Welt. Bethlehem bedeutet „Haus des Brotes“. Und doch findet er keinen Platz. Und was macht Maria? Sie glaubt.“
Auch nach der Flucht in das heidnische Ägypten, weil das Kind sofort nach der Geburt vom Tod bedroht war, habe sie geglaubt. So auch in den dreißig Jahren des einfachen Lebens in Nazaret. „Als der 30-jährige Jesus zu lehren beginnt und das religiöse Establishment ihn umbringen will, geht sie mit und glaubt. Und als die eigenen Verwandten sagen, dass er spinne, geht sie mit und glaubt“, so Bischof Stefan. So sei es auch bei der Kreuzigung gewesen: „Sie steht unter dem Kreuz und glaubt.“
„Maria wird im neuen Bund als Mutter des Glaubens verehrt.“
Der heilige Ignatius von Loyola habe in seinem Exerzitienbüchlein geschrieben, dass der Auferstandenen zuerst seiner Mutter erschienen sei, obwohl in der Schrift dazu nichts stehe. „Warum? Sie war die, die geglaubt hat und der ein Schwert durch die Seele ging.“ Und so gab der Bischof den Gläubigen am Ende der Predigt mit: „Wenn Sie sich fragen, wie Sie tiefer glauben und mehr mit dem Herrn verbunden sein können, dann gehen Sie zur Mutter. Sie führt uns zum Sohn. So dürfen Sie sich an Weihnachten vorstellen, dass sie das Kind in den Armen hält und Ihnen ans Herz legt und sagt: Nimm ihn mal. Schau ihn Dir an. Durch ihn wirst Du vom Tod ins Leben geführt. Er ist der, an dem Du glauben musst. Und ich will Dir helfen zu sagen: Ich glaube. Mir geschehe nach deinem Wort.“ Lesen Sie auch den ausführlichen Artikel auf der Bistumshomepage.
Hier die Predigt zum Nachschauen und Nachhören:
Hören Sie auch die Predigt über den heiligen Joseph vom 4. Advent 2022.