Meine Predigt zum „Fest der Hl. Familie“ schlägt z.T. hohe Wellen im Netz. Meine Absicht bei dieser Predigt war einerseits Orientierung zu geben zur Thematik Familie aus der Sicht unserer Kirche, andererseits aber auch Brücken zu bauen. Keinesfalls aber, irgendjemanden zu verletzen. Viele haben das sehr gut verstanden und auch so kommentiert. Dafür bin ich dankbar. Andere haben mich massiv beschimpft mit Begriffen, die ich hier nicht zitieren möchte.
Der Lesben- und Schwulenverband, Landesverband Bayern, hat mir nun einen „Offenen Brief“ per Mail geschickt, mit dem Angebot eines Dialogs. Darauf reagiere ich gerne, möchte aber sogleich richtig stellen, wo ich hier bewusst verkürzt und damit letzlich verkehrt zitiert werde – und mir damit Positionen unterstellt werden, die ich nicht teile. Weiter unten reagiere ich auf einen zweiten Brief, der auch noch eingegangen ist – diesmal vom Verein „Queer in Niederbayern e.V.“
Zunächst der Offene Brief des Lesben- und Schwulenverbandes Bayern:
Und hier meine offene Antwort, die durch einen Blick in die Predigt leicht überprüfbar ist:
Sehr geehrte Frau Löffler, sehr geehrte Herren Irmisch und Lohmeyer,
haben Sie vielen Dank für Ihre Stellungnahme in Ihrem Offenen Brief. Gleich vorweg, ich bin gerne zum Dialog bereit.
Ich sehe, dass Sie sich einerseits um einen sachlichen Ton bemühen, gleichzeitig möchte ich aber doch feststellen, dass Sie mich verkürzt und damit zumeist nicht sachgemäß wiedergeben, sondern eher so, dass Sie meinen, meine Positionen in einer Weise zuspitzen zu können, so dass mir die Ergebnisse dann doch fremd sind.
Im Einzelnen: Sie insinuieren in Ihrem Brief mit der Verwendung des Wortes „Krankheit“ im Blick auf die Frage nach Intersexualität, ich hätte dieses ebenfalls benutzt. Aber wenn Sie das ganze Argument sehen, ist das nicht der Fall. Ich habe schlicht von zumeist fehlender Fortpflanzungsfähigkeit bei intersexuellen Menschen gesprochen und dem offensichtlichen Fehlen einer Zugehörigkeit zu einem der beiden Geschlechter. Und ich habe gesagt, dass solch ein Fehlen keinesfalls die Menschenwürde oder Personrechte beeinträchtigen würden, was ja selbstverständlich ist. Ebenalls habe ich gesagt, dass die Natur solche unerwarten Varianten hervorbringt, die wir als Beeinträchtigungen wahrnehmen. Und ja, dazu gehören u.a. Blindheit, ein Herzfehler, man könnte an dieser Stelle selbstverständlich noch vieles andere aufführen, was sich auch nicht automatisch unter die eine Kategorie „Krankheit“ fassen ließe, also wenn z.B. bei der Geburt einem Menschen ein Arm fehlt o.ä. Und ja, aus meiner Sicht gehören manche Formen von Intersexualität zu solchen Varianten dazu, etwa wenn es um das Fehlen primärer Geschlechtsmerkmale geht. Medizinisch ist mir diese Ansicht mehrfach bestätigt worden. Aber hier lasse ich mich gern verbessern, wenn das Gesagte sachlich falsch ist.
Weiter: Ich habe angesichts biologischer Daten davon gesprochen, dass mir kein Fall bekannt sei, wo eine Transition in biologischer Hinsicht vollständig gelungen wäre. Und formuliere dann eher als Frage oder als Ahnung, ob das nicht eine Schwierigkeit bleibe, angesichts der Frage: Bin ich richtig in meinem Körper? Wenn Sie hier andere Fakten haben, bin ich ebenfalls dankbar für eine sachliche Korrektur – insbesondere in der Frage, ob das tatsächlich je gelungen ist, biologisch vollständig von einer Frau zu einem Mann zu werden oder umgekehrt.
Was schließlich das Thema Homosexualität angeht, ist Ihre Zusammenfassung am wenigsten korrekt: Ich habe nicht geschrieben „man spüre“, – „dass bei diesem Akt etwas.. nicht passt“. Damit unterstellen Sie, dass das eine allgemeine Ansicht – zumal von mir sei. Ich habe aber ausdrücklich auf Menschen hingewiesen, die homosexuell sind, aber nach der Lehre der Kirche leben wollen und habe dann gesagt – das weiß ich aus Gesprächen – dass „für sie (!) bei diesem Akt etwas nicht passt“. Wenn Sie dann aber schreiben, auch diese Position sei zu verurteilen, dann verurteilen Sie damit die Position homosexueller Menschen, die für sich eine Form gewählt haben, damit umzugehen. Sie wenden diese Aussage hier aber gegen mich, als hätte ich damit eine allgemeingültige Formulierung getroffen. Das ist ausdrücklich nicht der Fall.
Dann die Sache mit der „Überforderung“: Bei dem Satz, in dem dieses Wort vorkommt, handelt es sich grammatikalisch um eine Aufzählung, ich habe wörtlich gesagt: „Aber zugleich sehe ich, dass andere Homosexuelle so etwas weder verstehen können, noch wollen; oder sie fühlen sich mit der Forderung der Lehre schlicht überfordert.“ Das meint also: Es gibt solche, die nicht verstehen können und solche, die nicht verstehen wollen oder auch solche, die sich mit der Forderung der Lehre schlicht überfordert fühlen. Auch solche kenne ich. Mir unterstellen Sie in Ihrem Brief aber, dass Homosexuelle, „die weder verstehen können noch wollen, schlicht überfordert seien.“ Das ist offensichtlich falsch zitiert – und ich führe hier auch keine „Schuldzuweisung“ durch, sondern mein Anliegen ist es gerade in diesem Satz, dafür Verständnis zu zeigen, dass es verschiedene Positionen zur Lehre der Kirche bei Homosexuellen gibt.
Zuletzt: Ja, ich kenne Menschen, die obgleich sie die katholische Lehre über Familie und Sexualität teilen, nicht in eine bestimmte Ecke gestellt werden wollen, in denen ihre Positionen politisch instrumentalisiert werden – und zwar dort dann meist nicht aus Glaubensgründen, sondern eher aus machtpolitischem Kalkül, da diese Kräfte andernorts wenig mit Menschenfreundlichkeit glänzen. Wo und warum ich mich hier in eine Opferrolle begebe ist mir schleierhaft, aber tatsächlich sehe ich es als eine Tendenz in Medien und politischer Gesellschaft, die christliche Familienthemen (etwa auch den Lebensschutz) durch Zurechnung in politische Lager zu diffamieren. Das habe ich eben gerade am eigenen Leib erlebt, und könnte Ihnen zeigen, als was ich im Netz alles bezeichnet worden bin.
Und wenn Sie dann noch zu Ende gelesen oder gehört haben, habe ich einen Weg der Annahme, Wegbegleitung, Nächstenliebe für und mit jedem Menschen vorgeschlagen, weil ich der Überzeugung bin, dass Gott jeden Menschen liebt und für jeden das Heil will, völlig unabhängig von Geschlecht und Orientierung. Davon haben Sie nichts berichtet – eher unterstellen Sie ganz zuletzt, dass ich „Nächstenliebe und Respekt“ vermissen lassen würde – wenn ich Sie hier recht verstehe.
Wenn Sie das mit dem Dialog also ernst meinen: Mir ist wirklich sehr an einer sachlichen Auseinandersetzung gelegen, aber dazu gehört aus meiner Sicht auch ein ehrlicher, sachlicher Umgang mit dem, was tatsächlich gesagt wurde und nicht, was man meint, was einer Schlimmes gemeint haben könnte.
Wie gesagt, gerne bin ich zum Dialog bereit und freue mich auf eine Begegnung, würde mir aber auch wünschen, dass Sie zunächst einräumen, mich nicht korrekt, sondern verkürzt und damit die Positionen verändernd zitiert zu haben.
Mit herzlichem Gruß
Bischof Stefan Oster SDB
Und hier der Brief von „Queer in Niederbayern e.V.“ – auf den ich unten antworte.
Sehr geehrte Frau Schönberger, sehr geehrter Herr Lohmeyer,
danke für Ihren Offenen Brief vom 3.1.2021, auf den ich gerne erwidern möchte.
Sie schreiben, meine Aussagen seien irritierend und für einige Menschen verletztend. Ich räume dazu ehrlich ein, dass ich nun nach doch einigen Gesprächen und Rückmeldungen – und im Wiederlesen oder -hören meiner Predigt an Stellen vor allem auf die betroffenen Personen hin nicht allzu sehr um Empathie bemüht war. Das tut mir aufrichtig leid – und dafür will ich mich entschuldigen. Gleichzeitig möchte ich aber auch sagen, dass ich deutlich mehr, zum Teil sehr dankbare Zustimmung zur Predigt bekommen habe. Viele haben sich auch dafür bedankt, dass ich versucht habe, vermittelnd und empathisch zu sein. Offenbar ist das bei anderen nun aber gar nicht gelungen, was ich inzwischen besser verstehen kann.
Meine Absicht für die Predigt war, Orientierung für Gläubige unserer Kirche zu geben in aktuellen Debatten, von denen ich weiß, dass sich viele Menschen, die sich nicht als queer verstehen, auch verunsichert fühlen in den Fragen zur Gestaltung von Familienleben. In diese Richtung habe ich zuerst gesprochen und wollte dann in Kürze aber grundlegend aufzeigen, dass es nach meiner Überzeugung kein „drittes Geschlecht“, wohl aber das seltene und zugleich vielgestaltige Phänomen der Intersexualität gibt. Dass ich zur weiteren Erklärung Blindheit oder einen Herzfehler eingebracht habe, war im Nachhinein wohl nicht allzu sensibel, auch wenn ich glaube, dass es zur Erklärung nicht völlig unpassend ist. Häufig sind ja – soweit ich informiert bin – bei intersexuellen Menschen z.B. primäre Geschlechtsorgane nicht ausgebildet oder andere Entwicklungsvorgänge sind nicht den üblichen Weg gegangen. Das Wort „Beeinträchtigung“ ist semantisch so offen, dass ich im Blick auf das Gesamtfeld der betroffenen Menschen weiterhin dazu stehen würde.
Die Aussage über das nicht vollständige Gelingen von Transitionen habe ich erstens bewusst vorsichtig formuliert und zweitens ausdrücklich auf eine vollständige biologische (!) Transition bezogen. Mir hat in den vielen Reaktionen noch niemand gesagt, dass das falsch sei. Und dann habe ich gefragt, nicht behauptet, was das wohl für diese Frage von Transpersonen bedeutet, ob sie richtig in ihrem Körper sind. Mich hat zum Beispiel auch das ehrliche Bekenntnis dieser jungen Frau sehr bewegt, die zwischendrin ein junger Mann war: https://www.youtube.com/watch?v=XDwhGVteLGc&feature=youtu.be
Schließlich die Frage nach der Enthaltsamkeit bei Homosexuellen: Das ist erstens nicht meine private Lehre, sondern die Lehre der Kirche, zweitens habe ich doch gerade in dieser Passage deutlich Verständnis signalisiert für Homosexuelle, die das nicht leben wollten oder könnten. Und drittens setzt meines Erachtens eine solche „Fähigkeit“ enthaltsam zu leben ein intensives persönliches geistliches Leben als Beziehung zu Christus voraus. Was Sie zur „ausweglosen“ Situation formulieren, kann ich nachvollziehen, aber tatsächlich stellt die Lehre unseres Glaubens in dieser Hinsicht sehr viele Menschen vor Herausforderungen. Die so oft zitierten Geschiedenen, die sich nach Wiederheirat sehnen, diejenigen, die keinen Partner finden, diejenigen, deren Partner krank und z.B. unfähig zum Beischlaf wird, diejenigen, die vor der Ehe enthaltsam leben wollen etc. All solche Situationen umfasst die Lehre – und Sie wissen selbst, dass sehr viele Katholiken damit auch ihre Not haben, bzw. sich häufig gar nicht mehr dafür interessieren, weil es so anspruchsvoll oder nicht lebbar erscheint – unabhängig davon, ob jemand queer ist oder nicht. Dass die Lehre deshalb falsch ist, glaube ich nicht, aber sie setzt eben die Erfahrung der Gegenwart Jesu in seiner Kirche als zentrale Beziehungsgestalt im Leben eines Gläubigen voraus. Andernfalls bleibt es nur Moral – und die überfordert im Grunde fast immer. Umgekehrt: Diese Begegnung mit Christus kann (muss nicht, es ist kein Automatismus!) so verändern, dass die „Anforderungen“ nicht mehr als bloßes, unerfüllbares Gesetz erscheinen, sondern eher als „Ermöglichungsrahmen“ für ein Leben in neuer Freiheit wahrgenommen werden können. Aber wie gesagt: Das lässt sich nicht „verordnen“.
Was mir aber wirklich fremd wäre: Menschen, die anders leben und glauben als ich das für richtig halte, zu diskriminieren. Ich bin ja erstens selbst ein erlösungsbedürftiger Sünder – und zweitens kann und darf niemandem der Glaube aufgezwungen werden; und die geistliche Erfahrung, von der ich spreche, lässt sich zudem nicht einfach „machen“. Sie hat – wenn überhaupt – geschenkhaften Charakter. Dass wir von unserem Glauben her aufgefordert sind, danach je neu zu streben, sie zu suchen und zu erbitten, jederzeit. Aber nochmal: dazu kann und darf kein Mensch genötigt werden. Sie wehren sich nun in Ihrem Brief aber nicht nur gegen „Ausgrenzung“ und „Herabwürdigung“ und „Diskriminierung“, sondern auch dagegen das Menschen „in ihren Gefühlen verletzt werden.“ Zu diesem letzten Punkt muss ich sagen: Natürlich müssen wir uns alle bemühen, so zu sprechen und zu handeln, dass möglichst niemand verletzt wird. Aber das Faktum selbst „in Gefühlen verletzt werden“, kann kein Kriterium dafür sein, ob jemand etwas, was er für wahr hält, sagen darf oder nicht. Andernfalls kämen wir allzu schnell in eine Gesinnungsdiktatur, die nur mehr von Befindlichkeiten, aber nicht mehr von der Suche nach Wahrheit und dem Aussagen von dem bestimmt wird, was man als wahr erkannt hat. Sie selbst wissen, dass es Wahrheiten im Leben eines jeden Menschen gibt, die zunächst „Gefühle verletzen“ – aber aufs Ganze womöglich wichtig und gut sind. Und tatsächlich waren viele aggressive Äußerungen gegen mich nach der Predigt im Netz sehr verletzend. Ich halte das nicht für in Ordnung, aber ich kann und will es auch bestenfalls dort verbieten, wo drastische sprachliche Grenzen überschritten werden (und selbst da bin ich so gut wie nicht eingeschritten). Daher: „Gefühle verletzen“ kann anders als etwa „Diskriminierung“ kein Kriterium sein.
Schließlich: Wenn Sie meine Predigt zu Ende gehört oder gelesen haben, wissen Sie auch, dass ich das Thema „Nächstenliebe und Respekt“ deutlich eingefordert habe – und auch so gemeint habe.
In der Hoffnung, dass Sie mir das auch glauben können, bin ich mit besten Wünschen für 2021
Bischof Stefan Oster SDB
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Die Predigt war eine sehr ausgewogene und wohlwollende Erläuterung und Darlegung der katholischen Lehre zur Homosexualität. Die Toleranz wird heute zwar stets gefordert, jedoch in einem anderen Sinn. Unter Toleranz versteht man nicht mehr das Ertragen (tolerare) anderer Meinungen, sondern das Gutheißen einer jeglichen Meinung. Dies macht jedoch jeglichen Diskurs überflüssig.
Ich würde mich freuen, wenn Sie Herr Bischof es schaffen würden, in einen richtigen Dialog mit den Vertretern der homosexuellen Menschen einzutreten, in dem die unverkürzte Position des katholischen Glaubens in dieser Frage deutlich gemacht werden kann, ohne dass sich die Personen verurteilt fühlen müssen.
Ich habe die Predigt von Bischof Oster gehört und gelesen und auf jedes Wort geachtet. Ja, es kommt auf jedes Wort an. Mir ist keine Predigt und kein Text von seiten der Katholischen Theologie und Kirche bekannt, die so präzise die Lehre der Katholischen Kirche in dieser Sache im Kontext der kritischen Anfragen unserer Zeit darlegt und zugleich einige offene Fragen anspricht. Bischof Oster gehört zu den wenigen, die in der Lage und dazu bereit sind, die Differenzen zwischen der Lehre der Katholischen Kirche auf der einen und dem gesellschaftlichn Mainstream auf der anderen Seite zu benennen. Er löst die Spannung nicht voreilig in die eine oder andere Richtung auf, wie es inzwischen viele Theologen tun. Er verliert sich nicht in pastoraler Geschwätzigkeit und einer zur Schau gestellten Betroffenheit, sondern versucht zu zeigen, dass man es sich zu einfach macht, der Lehre der Katholischen Kirche von vornherein jede Plausibilität abzusprechen. Man gewinnt den Eindruck, dass der Bischof auch sprachanalytisch geschult ist. Seine beiden Antwortbriefe präzisieren einige Passagen seiner Predigt. Ich sehe keinen Grund, dass in der Sache etwas zurückgenommen werden müsste. Die Predigt ist ein Glücksfall einer intellektuell redlichen und zugleich pastoral ausgerichteten Verkündigung, wie es Aufgabe eines Bischofs sein sollte; sie scheut sich nicht, auch einige offene Fragen zu formulieren. Sie verfällt eben nicht in eine dumpfe Verurteilungsrhetorik, wie wir sie sowohl auf der rechten als auch der linken Seite des medial vermittelten Meinungsspektrums zur Genüge zu Gehör bekommen. – Viele Reaktionen zeigen, dass derart präzise Predigten, die zu kontrovers diskutierten Fragen Stellung nehmen, nur noch gefühlt wahrgenommen werden; man hört Dinge heraus, die der Bischof gar nicht gesagt hat.
Die Predigt habe ich selber gehört, fand die Thematik gut ausgedrückt und die Worte durchaus mit Bedacht formuliert. Wir Gläubige und umso mehr die Person im Amt des Bischofs sollten bei Thematiken wie dieser hinter der Lehre der katholischen Kirche stehen und nicht weichspülen, bis nichts mehr von ihr übrig bleibt. Man sieht an dieser Predigt mal wieder, dass beides geht – hinter der Kirche stehen und sich mit Bedacht ausdrücken.
Sehr geehrter Bischof Oster,
es ist gut, dass Sie sich zu dem Thema öffentlich geäußert haben und es ist mutig. Mut, den man als katholischer Christ in vielen gesellschaftlichen Debatten vermisst. Die Stimme der Katholischen Kirche ist im öffentlichen Diskurs bei kritischen Themen, faktisch verstummt, man begnügt sich mit allgemein gehaltenen Mahnungen zur Flüchtlingsproblematik, dem Klimawandel oder ähnliches. Blass bleibt auch die Position der katholischen Kirche zum jüngsten BVerfG Urteil zur Sterbehilfe. Es ist für das Überleben des christlichen Glaubens aber von zentraler Bedeutung, mitzumischen bei „unbequeme Themen“ – sonst verstummt die Botschaft des Evangeliums. Dass gerade uns Katholiken heute ein scharfer Wind im öffentlichen Diskurs entgegenweht, verlangt angesichst der Missbrauchsdebatte und anderen Skandalen besonderen Mut zur öffentlichen Position, Mut den Sie mit Ihrer Predigt zeigen. Danke und weiter so.
Herzliche Grüßen
Dr. Brigitta Hohnel
Mich wundert immer, wie wenig Selbstbewusstsein Schwule und Lesben anscheinend haben, dass sie sich gefühlsmäßig so schnell verurteilt fühlen, obschon das sachlich völlig miss-gedeutet wurde, die Worte von Bischof Oster verdreht, nicht wirklich gehört.
Und ich wundere mich auch immer wieder, dass diese Personen ihre Sexualität so überbetonen. Jesus und Bischof Oster fordert die „Nächstenliebe“ ein. Es kann doch jeder leben wie er will, aber warum müssen sie eine Sexualität so oft an die große Glocke hängen?
Papst Benedikt em. sagte, er ist froh und dankbar, dass er in einer Familie aufwachsen durfte. Das habe ich genauso erfahren. Kinder brauchen Vater UND Mutter, das ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Die Ehe zwischen Mann und Frau wird durch die lauten Töne (Entschuldigung!) der Schwulen und Lesben übertüncht, wir werden herabgesetzt, und sie stellen sich häufig zur Schau. Das habe ich leider manchmal so erlebt.
Bischof Oster: Jeder von uns ist aus der Begegnung von Mann und Frau entstanden. Wenn aus dem Labor, gehört auf jeden Fall eine Samenzelle des Mannes dazu und eine Eizelle der Frau.
Und Bischof Oster sagte auch, wir ALLE sind Heil-bedürftig, Erlösungs-bedürftig, in keiner Familie ist alles in Ordnung, und: Jesus ist in eine Familie geboren. Er ist gestorben für uns Sünder.
Ich wünsche mir seit langem, dass Familien gestärkt und nicht ins Abseits geschoben werden. Bischof Oster: „Die Wahrheit siegt letztlich nur als Liebe.“ „Nächstenliebe und Respekt“ wünsche ich mir von den Schwulen und Lesben mir und der Ehe von Mann und Frau gegenüber, und von mir und allen ebenso den Schwulen und Lesben gegenüber, nicht mehr und nicht weniger.
Sehr geehrter Herr Bischof,
vielen Dank für Ihre Predigt! Aber auch vielen Dank dafür, dass sie sich die Zeit für unsere Geschwister nehmen, die mit ihrer sexuellen Identität zu kämpfen haben oder sich von uns – der katholischen Kirche – nicht verstanden fühlen. Bitte versuchen sie weiterhin so sanft wie möglich die Wahrheit zu sagen, aber auch so klar, dass man es verstehen kann. Wir brauchen Ihre Stimme und wo sie sich entschuldigen können tun sie das. Für mich wird Ihr Zeugnis dadurch nicht weniger stark.
Bleiben Sie treu zur Wahrheit, die im tiefsten Liebe ist. Sie sind für mich ein Vorbild und unsere Credo-Gebetsgruppe betet für sie. Wir wünschen Ihnen Gottes Kraft für jede Prüfung, Gott schütze Sie!
Herzliche Grüße aus Aachen
Max
Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Oster,
als in Landshut lebender „noch“ Kirchensteuerzahler und Katholik, Unternehmer und sozial stark engagierter Christ, der einst 22 Jahre Ministrant in St. Martin war, selbst gerne Priester werden wollte, bis ich Dr. Baur bzw. den damaligen Kardinal zum Gespräch vor mir hatte, muss ich sagen, das sie mehrmals schon unsäglich, wenn auch gleich mit diversen Drehungen und vielleicht oberflächlich getroffenen Spitzen, auf die große Gruppe der Lesben und Schwulen diffamierend herabschauen. Gerade auch allen Vorrednern erlaube ich mir einmal klar zu machen, was folgt. Wenn gleich Sie verehrte Kommentatoren und Kommentatorinnen dies nicht gerne lesen werden.
Damals in der Zeit als Ministrant und Jugendleiter bzw. Oberministrant konnte und durfte ich 5 Diakone auf dem Weg zum Priesteramt begleiten. Selbst in Rom durfte ich zweimal als heute glücklich mit meinem Mann verheirateter Priesterweihen miterleben. Chapeau was diese damaligen jungen Männer auf sich nahmen, wenn gleich heute noch gut befreundet sie alle bis auf einen homosexuell sind und sich sehnsüchtigst Anerkennung der eigenen Kirche und somit des Arbeitgebers wünschen würden! Das schlimme daran ist zudem, dass sich diese von genau von solchen „Spitzen“ selbst auch angesprochen fühlen. Vielleicht sogar verletzt fühlen.
Auch in Landshut hin selbst kenne ich 2 nette Priester, welche ihre Neigung auf den blauen Seiten oder sogar mal in München in einer Schwulen Sauna ausleben. Und mit großer Aufmerksamkeit hatte sich einst diesen Sommer auf einem Empfang des BR ein junger Priester mir anvertraut, dass er schwul sei, aber große Angst habe. Verehrter Herr Bischof, was ist daran so schlimm, wenn sich junge und ältere Mitmenschen noch in der Findungsphase befinden?
Bei der Auslegung der Bibel wurde Homosexualität oft mit Tempelprostitution, Vergewaltigung oder Knabenliebe gleichgesetzt. Damit hat gleichgeschlechtliche Liebe jedoch nichts zu tun.
Der Apostel Paulus geht davon aus, dass Frauen und Männer sich aus Gottlosigkeit dem eigenen Geschlecht zuwenden (Römer 1, 26). Der Mensch liebe nur sich selbst. Das sei Sünde. So versteht Paulus Homosexualität. Eine Frau liebt eine Frau. Ein Mann liebt einen Mann. Nicht aus Selbstliebe, sondern weil der andere anders ist – das kommt im Weltbild des Paulus nicht vor.
Die Bibel kennt allerdings starke Zuneigung zwischen Menschen gleichen Geschlechts. So sagt Rut zu ihrer Schwiegermutter Noomi: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch.“ (Rut 1, 16) Erstaunlicherweise sind diese Worte von Frau zu Frau als Trauspruch heute für Braut und Bräutigam beliebt. Auch David zeigt starke Gefühle, er weint über seinen verstorbenen Freund Jonatan: „Deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.“ Welche Art von Liebe damit gemeint ist, bleibt offen.
Dass sie sich, und ich habe ihre Predigt in Niederbayern TV verfolgt, dermaßen beschämend äußern, gerade mit dem Wissen der eigenen Brüder im Dienste, aber auch der Vorkommnisse in der Bibel zeigt mir leider, dass sie selbst gerne Worte sprechen, sich dem klassischen Kirchengänger- und Zahler wie den VorkommentatorInnen positiv andienen, aber mit wenig Sachverstand und Herz agieren. Meistens, so habe ich es von den heutigen Priestern gehört, könnte man fast meinen, (vgl. eine Fürstin in Bayern), würde gar stimmen: Wasser predigen und Wein selbst trinken?
Hallo Herr Schindler,
Sie haben den Apostel Paulus falsch verstanden. Es geht hier um die vorchristlichen Heiden, zum Beispiel die alten Ägypter oder Griechen. Sie kannten zwar Gott nicht, aber sie hätten IHN bzw. Seinen Plan durch die Natur erkennen können. Alles in der Natur hat seine Ordnung. Wenn Sie hungrig sind, wissen Sie, dass sie etwas essen müssen, Sie wissen auch, dass Sie Obst oder Fleisch zu sich nehmen müssen. Also hat es einen Sinn, warum es auf der Erde Obst, Gemüse und Tiere gibt bzw. wachsen, damit der Mensch sich ernähren und überleben kann. Gott schuf einen Mann und aus seinem Herzen (seiner Rippe) eine Frau, das hat natürlich auch den Sinn und Nutzen, dass sie einander ergänzen und sich vermehren können. Aus dem Nutzen erkennt man also den Sinn und daran somit die Ordnung Gottes. Das meint der Apostel Paulus damit, Homosexualität hat keinen Nutzen und gehört damit nicht zur Ordnung und auch nicht zum Willen Gottes.
Bedenken Sie bitte, dass es in Israel damals und im Allgemeinen bei semitischen Völkern keine Homosexualität oder eine Vorstellung davon gab. Daher auch keine Worte Jesu Christi darüber. Paulus äußert sich darüber, da er wohl Formen von Homosexualität im Westen begegnet war.
Sehr geehrter Herr Bischof,
dass Sie in Ihrer Predigt zum Fest der Heiligen Familie die Vielfalt familiärer Beziehungen in der hiesigen Gegenwartsgesellschaft benannt haben, ist schon ein anerkennenswerter Schritt über die Grenze des Verschweigens und Verdrängens hinaus.
Jedoch als von Ihren Äußerungen zum Aspekt der Homosexualität Betroffener – als in einer schwulen Partnerschaft lebender praktizierender Katholik – wehre ich mich gegen Ihre Verteidigung des im KKK festgeschriebenen Verbotes, eine homosexuelle Neigung auch zu leben.
Diejenigen, die sich als Katholiken daran halten, rufen Sie als Zeugen der Richtigkeit der Lehre der kath. Kirche auf. Doch ein Urteil bloß auf „Zeugenschaft“ zu stützen, ist in sich – wie jede Gerichtsverhandlung offenlegt – höchst problematisch. In der Vergangenheit, als ich noch die „Lehre“ der Kirche als bare Münze glaubte, hätte ich zur Gruppe der von Ihnen benannten Zeugen gehört. Doch meinem „Wesen“ und meinem Gewissen folgend, habe ich mich von ihr gelöst und dazu durchgerungen, auch als Katholik eine Partnerschaft zu gründen, beruhend auf Liebe, Vertrauen und Verantwortung. Diese Entscheidung hat mir die Freiheit eines Christenmenschen gegeben. Nun leide ich nicht mehr unter der Lehre der Kirche, sondern kritisiere sie als falsch. Dafür kann man viele historische und exegetische Argumente anführen, aber für mich entscheidend ist, dass ich aus meinem eigenen Leben heraus erfahre, dass mein Leben in einer schwulen Partnerschaft mein Leben aus dem Glauben nicht behindert, sondern eher fördert.
Das wage ich zu behaupten, weil ich aus gelebter Erfahrung weiss, was ein Leben nach den diesbezüglichen Bestimmungen des KKK bedeutet: Kampf gegen sich selbst, Verzweiflung, Flucht, Selbstentwertung und im Gegenschlag: Trennung von der Kirche.
Es ist höchste Zeit, dass die Kirche die Kraft findet, ihre Sexualllehre zu entgiften, um wieder ihrem heilsgeschichtlichen Auftrag glaubwürdig gerecht werden zu können.
Mit freundlichen Grüßen
A. Sänger (Düsseldorf)
Sehr geehrter Herr Bischof,
ergänzend zu meiner kurzen Stellungnahme zu Ihrer Homilie am Fest der Heiligen Familie möchte ich folgende Anmerkungen machen:
Ich bin katholisch sozialisiert; trotzdem klingt der Ausdruck „Heilige Familie“ für mich keineswegs „selbstverständlich“, wie Sie unterstellt haben. Denn ich habe weder meine eigene noch die Familien meines Dorfes als „heilig“ empfunden, gerade weil ich schon als Kind das Missverhältnis zwischen dem christlichen Ideal und der christlichen Realität – oft schmerzhaft – empfunden habe.
Wenn in den Predigten vielerorts dann auch noch heutzutage dieses Idealbild auf verbalen Hochglanz gebracht wird, dann lassen sich damit mehr oder weniger bewusst Bilder der Schule der Nazarener assoziieren, die als Vorlagen für die bis in die 60-er Jahre des 20. Jh. in fast jedem katholischen Haushalt an den Wänden hängenden und in die Gebetsbücher eingelegten Kitschbilder dienten. Kitschig zu bewerten sind sie aus dem selben Grund, warum sie auch als „reaktionär“ zu beurteilen sind: Denn sie sind das das katholische Empfinden prägende Bildprogramm der Vertröstung in der historischen Linie von Restauration, Ultramontanimus und Antimodernismus – ideologischer Ausdruck der Verweigerung, die gesellschaftlichen Folgen der Industrialisierung und damit einhergehend der Urbanisierung anzuerkennen. Erst die Entwicklung der Katholischen Soziallehre und das Aggiornamento des 2. Vatikanums haben die Kirche sozusagen wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.
Sie, verehrter Bischof, verschließen keineswegs die Augen vor den heutigen gesellschaftlichen Tatsachen, im Gegenteil: Sie benennen sie. Aber Sie zählen sie auf im Kontrast zum „vom Glauben her gewohnten und uns überlieferten Blick auf Familie“. Dieser Familien-Glaube und dieses überlieferte Familien-Bild sind historisch bedingt – nicht zuletzt durch das, was ich unter 2. angedeutet habe -, also keineswegs selbstverständlich, so wenig wie das selbstverständlich war, was Lukas über die Zeugung, Geburt und das Heranwachsen von Jesus imaginiert. Vor allem die Beschreibung der Rolle von Joseph ist bemerkenswert: Er nimmt Maria als seine verlobte Schwangere, mit der er noch keinen Sexualverkehr hatte, mit in „seine Stadt“ und übernimmt nach der Geburt die Vaterrolle für Jesus, die von Maria ausdrücklich gebilligt wird (Lk 2, 48: „Siehe, d e i n Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.“). Könnte man aus dieser Erzählung nicht schließen, dass es in der Heilsgeschichte nicht auf biologische Genealogien ankommt (Mt 12, 49 f: „Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Siehe, meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“)? Auf jeden Fall war die Heilige Familie keine „normale Familie“, auch wenn sie aus Mann, Frau und Kind bestand.
Diese Konstellation halten Sie für das Normale, „das sich (das) auch in unserer Schöpfungsordnung eingezeichnet findet“, die für Sie „nicht mehr ganz heil“ ist. Wann war sie denn „ganz heil“? Laut Gen 1, 31 nach dem 6. Schöpfungstag nach der Erschaffung der Landtiere und des Menschen als „männlich“ und „weiblich“ mit dem Auftrag der Vermehrung. Bemerkenswert an dieser Textstelle ist, dass hier nur die geschlechtsdifferenzierenden Adjektive von den Priesterschreibern verwendet werden, nicht die Worte für Mann und Frau. Das Wort FRAU kommt erst in Gen 2,22 f und in Gen 2, 23 vor zur Bezeichnung des „Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch“, von Gott aus der Rippe des MENSCHEN als „Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig“ (Gen 2.20) sein sollte, geformt. Was hier als „Frau“ bezeichnet wird, ist im Kontext das Alter Ego des hilfsbedürftigen Menschen, ein notwendiger Mit-Mensch, um „e i n Fleisch“ zu werden. – Mir scheint, dass die priesterschriftlichen Autoren dieser ätiologischen Texte mehr von mitmenschlicher Intimität verstanden hatten als spätere christliche Autoren wie Paulus und Augustinus, auf deren Autoritäten sich die kirchliche Sexuallehre in der Folge stützte.
Sie, verehrter Bischof, behaupten zwar nicht, dass Sexualität nur im Zusammenhang von Fortpflanzung nicht sündig ist, doch wird das Kriterium der Fortpflanzungsfähigkeit im Kontext Ihrer Rede unter der Hand beinahe zu einem Kriterium des heil-Seins.Denn wenn ein Mensch von dem „normalen“ Genotyp (46,XX oder 46, XY) abweicht, den Intersexen, fehlt „so einem Menschen fast immer auch die Fähigkeit sich fortzupflanzen“. Das stimmt biologisch, aber das ist kein Indiz dafür, dass „unsere Schöpfung nicht vorhersehbar fehlerlos wirkt“ – diese Aussage gilt für die Natur – und auf keinen Fall ein Grund, nicht fortpflanzungsfähige Menschen – aus welchen Ursachen auch immer – als Mängelwesen zu betrachten, was Sie auch ausdrücklich nicht behaupten, ohne allerdings deutlich zu machen, warum die physischen Merkmale von Menschen – ob vorhanden oder nicht – kein Kriterium für den theologisch-philosophischen Begriff der Menschenwürde sind. M.E. rührt die Schwäche und damit die Missverständlichkeit Ihrer Argumentation vor allem daher, dass Sie Natur- und Schöpfungsbegriff weitgehend synonym verwenden (vgl. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz in COMMUNIO, 49.Jg., Sept./Okt 2020, S. 510 – 522).
Wären Sie sich dessen voll bewusst, dann würden Sie biologische Häufigkeiten nicht mit „Normalität“ verwechseln. Denn dass das Modell Vater-Mutter-Kind(er) noch in unserer Gesellschaft sehr häufig gelebt wird, heißt nicht, dass es Anspruch hat, die Norm zu sein. Sollte es das sein, dann würde der Begriff der Menschenwürde kollabieren und der Grundsatz der jüdisch-christlichen Anthropologie ruiniert: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn“ (Gen 1, 27).
Auch dass Jesus in eine Familie hineingeboren wurde – in eine doch für damalige Verhältnisse etwas „unnormale“ – ist kein Grund, die Familie als Vater-Mutter-Kind-Konstellation und ihre heterosexuelle Grundlage zur theologischen Norm zu erheben bzw. homosexuelle Lebensformen als sündig anzusehen. Denn diese Tatsache gehört zur unergründbaren Kontingenz der Menschwerdung Gottes als jüdischer Mann Jesus zu einer ganz bestimmten Zeit an einem ganz bestimmten Ort und nicht im historischen Nirgendwo. Und nicht nur Familien können und sollten „Orte der heilen Beziehungen“ sein, denn solche Orte hat Jesus, wie Sie gottseidank bemerken, „immer wieder draußen“ geschaffen.
Hallo Herr Sänger,
es handelt sich nicht um ein historisch überholtes Konzept, das habe ich schon oben erwähnt, denn es gab homosexuelle Partnerschaften und sogar ganze Gemeinden in der antiken westlichen Welt. Eva wird ausdrücklich als Frau bezeichnet. Die Semiten verstehen unter einer Familie, die zwischen Frau und Mann gegründet wird, und zwar nur diese.
Genau wie bei Herrn Schindler oben scheinen Sie die Dinge so verdrehen zu wollen, wie Sie es möchten, damit es Ihren Wünschen, Vorstellungen und Begierden entspricht. Wenn Sie unbedingt so leben wollen, dann leben Sie doch so, aber befehlen Sie bitte nicht der Kirche, die wahre Lehre und die Heilige Schrift zu fälschen!
Ich kenne heterosexuelle Paare, die in Sünde leben, also in wilder Ehe, sie wissen das, sie würden nie auf die Idee kommen, die Kirche anzugreifen oder die Bibel zu fälschen, nur um ihre Sünde ins rechte Licht zu rücken irgendwie.
S.g. Hr. Bischof Oster!
Ihre Predigt ist eine Meisterleistung von Präzision, geistiger Unterscheidung, Mut zur Wahrheit des Wortes Gottes, das mit Fingerspitzengefühl, Wertschätzung und klarem Verstand gepredigt wird. Es ermutigt, selbst einen klaren entschiedenen Weg mit Jesus weiter zu gehen. Ich danke Ihnen.
Mit lieben Grüßen aus Kärnten.