Am 27. Juli 2024 weihte Bischof Stefan Oster den Altar in der Christkönigkapelle im Apostelhaus in Alzgern ein. Rund vierhundert Gläubige waren gekommen, um an der Liturgie teilzunehmen. Da die Kapelle jedoch nicht groß genug war, musste viele auf die Terasse ausweichen und die Weihe via Stream verfolgen.
In seiner Predigt dachte Bischof Stefan ausgehend von den Schrifttexte des Tages (Jer 7,1-11; Mt 13,24-30) über das Bild des Feuers nach: „Das Feuer ist in der Heiligen Schrift immer wieder ein Bild für Gott, ein ambivalentes Bild. Wenn die Kirche an Pfingsten geboren wird, kommt der Heilige Geist in Gestalt von Feuerzungen. Und gleichzeitig sagt uns Jesus, dass Menschen, die verlorengehen, dem ewigen Feuer ausgesetzt sind. Wenn Menschen sich nicht von innen her vom Feuer des Heiligen Geistes berühren, erwecken, anzünden lassen, es ihr ganzes Leben lang nicht tun und sich am Ende radikal gegen Gott entscheiden, dann kommt das Feuer der Liebe Gottes wie das Feuer der Hölle auf sie zu, das sie verzehrt. Gott kommt im Feuer, und es gibt ein dramatisches Wort Jesu im Neuen Testament: ‚Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen‘ (Lk 12,49).“
Weiter stellte der Bischof die Frage: „Wenn jetzt da am Altar das Feuer Gottes entzündet wird, entzündet das etwas in mir? Gehe ich dann heim und merke: Lieber Gott, du bist wirklich in die Welt gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen, das Feuer deiner Liebe, das Feuer deiner Hingabe, das Feuer deiner Geduld, das Feuer deines Trostes, das Feuer deiner Vergebung. Das soll in mir wachsen, weil du da bist, hilf mir dabei, dass es wächst! Ich möchte ein Mensch werden, der dieses Feuer in sich hat. Und damit anderen Orientierung gibt, anderen vergibt, andere erwärmt, anderen Trost spendet, andere in die Freude führt. Wenn das in mir wächst, bin ich auf dem Weg, selber ein Tempel zu werden. Wahrscheinlich kennen Sie alle das Wort vom heiligen Augustinus: ‚In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.'“