Die letzten beiden Tage habe ich den Pfarrverband Altstadt Passau besucht mit der Dompfarrei und der Pfarrei St. Paul – und zahlreichen zugehörigen Kirchen (etwa St. Nikola, die Votivkirche, die Studienkirche, Niedernburg und andere). Ich bin dankbar für alle, die mitwirken, dass im Herzen Passau Kirche lebendig ist – mit vielen, die sich im Haupt- und Ehrenamt engagieren. Die Hauptamtlichen in der Seelsorge sind Dompropst Dr. Bär, Pfarrvikar Christian Fröschl und Gemeindereferentin Julia Weidinger – unterstützt von Pfarrsekretärin Lisa-Maria Graf und Kirchenmusiker und Chorleiter Maximilian Jäger.
Besonders hervorheben möchte ich die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marita Lang und Kirchenpfleger Matthias Götzer für ihren wertvollen Dienst. Gute, ausführliche Begegnungen hatte ich mit den Mesnerinnen und Mesnern der vielen Kirchen, mit den Leiterinnen der beiden Kitas, Frau Simmel und Frau Bloch, mit den Leitungen von insgesamt drei Gebetskreisen, mit jungen Vertretern der Ministranten beider Pfarreien, mit Kommunionhelfern, Lektorinnen, Chormitgliedern und einigen anderen.
Dazu gab es schließlich ein abendliches ausführliches Gespräch mit Vertretern von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung. Die allermeisten Gesprächspartner teilen das Bewusstsein, dass die Kirche in Umbruchszeiten steckt – und miteinander haben wir intensiv darüber nachgedacht, wie es möglich ist, diese Zeiten nicht nur zu erleiden, sondern darin aktiv zu werden und mitzugestalten. Gottes Segen dem Pfarrverband und allen seinen Gläubigen.
Die Predigt
In seiner Predigt sprach Bischof Stefan über die Kritik Jesu an Berufstheologen, über Mission und die Erneuerung von Kirche. Dabei bezog er sich auf die Kritik Jesu an den Gesetzeslehrern und Hoheprostern – oder wie man es heute sagen würde: Berufstheologen. In diesen Annehmlichkeiten des Amtes liege die Gefahr von Klerikalismus. Gleichzeitig jedoch sollen sie Diener des Volkes sein. In seiner Mahnrede an die Schriftgelehrten und Gesetzeslehrer betone Jesus, dass man nicht jeden Vater oder Rabbi nennen solle, da es nur einen Vater gebe – im Himmel. „Wir sind in unserem Leben berufen, auf das hin zu leben und neu zu werden“, so der Bischof. Paulus habe so in der Existenz der Gegenwart Jesu gestanden, dass er in seinen Briefen sage, es sei das Wort Gottes. Dies wurde von der Kirche übernommen.
„Ein Bettler sagt, dem anderen, wo es das gute Brot gibt.“
Die Kirche befinde sich in Veränderungsprozessen. Die Weltsynode benannte als Oberthemen die Gemeinschaft, Mission und Teilhabe. Mission sei der Kern der Kirche: „Die ganze Welt soll erfahren, wer Jesus ist und wer was er der Welt geschenkt hat.“ Auch wenn dass Wort immer wieder einen unguten Beigeschmack habe, sei es wichtiger denn je. Ein Satz, der Bischof Stefan dabei sehr bewege, sei: „Ein Bettler sagt, dem anderen, wo es das gute Brot gibt. Wir haben das gute Brot, das Brot des Lebens.“ Daher sei es das Anliegen jedes einzelnen, davon zu berichten und mit offenen Augen durch die Welt zu geben. Und am Ende stellte er die Frage: „Wie wird Kirche von morgen sein? Ich glaube, Kirche von morgen wird eine Kirche sein, in der ausdrücklich Jesus die Mitte ist. Wo es Menschen gibt, bei denen ihnen das Herz aufgeht, wenn sie von Jesus reden. Weil sie mit ihm verbunden leben, weil sie auf seinen Namen getauft. Sie auf seinen Namen getauft sind, weil für uns Sie von seinem Brot des Lebens genährt sind und seinem Wort.“
Hier die Predigt vom Abschlussgottesdienst zum Nachhören und Downloaden:
Alle weiteren Termine findet ihr hier: Termine Bischof Stefan. Auf YouTube finden Sie einige weiteren Beiträge von Bischof Stefan Oster: YouTube.