Hinabgestiegen und Auferstanden – Credo 06.

Wohin ging Jesus, als er am Kreuz gestorben war? Das Glaubensbekenntnis spricht davon, er sei „hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Das Reich des Todes – was soll das sein? Oft wird es als Schattenreich bezeichnet. Das meint einen Ort oder Zustand, in dem man mit geminderter Lebensqualität noch irgendwie lebt. 

Der große Theologe Hans Urs von Balthasar stellte sich auch diese Frage: Wohin geht Christus eigentlich am Karsamstag, also dem Tag zwischen Kreuzigung und Auferstehung? Er nimmt seinen Ausgangspunkt von einem im Philipperbrief überlieferten frühchristlichen Hymnus. Von Christus wird dort gesagt: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern entäußerte sich. Balthasar deutet das als Sich-Verschenken Jesu bis in die letzte Konsequenz, gewissermaßen bis in den letzten Winkel hinein. Liegt hierin die Antwort auf die oben gestellte Frage? 

Hölle, Fegefeuer und Reich des Todes?

Oder könnte man unter dem Reich des Todes auch die Hölle verstehen? Oder das im Volksmund genannte „Fegefeuer“, das Purgatorium? Davor stellt sich die Frage, was das Reich des Todes, die Hölle und das Fegefeuer voneinander unterscheidet.

Der Tod Jesu ist nicht das Ende, wie das Glaubensbekenntnis sagt: „Am dritten Tage auferstanden von den Toten“. Jesus ersteht von den Toten. Damit überwindet Jesus den Tod, die Sünde, die Not, das Leid oder auch die Lüge. Und er begegnet den Frauen, den Jüngern und vielen weiteren. 

Wie kann man sich das vorstellen? Einerseits begegnet er vielen gleichzeitig und kann durch verschlossene Türen gehen, anderseits isst er und Thomas kann seinen Finger in die Seite legen. Hat er nun einen Körper oder nicht?

Das zentrale Glaubensgeheimnis ist die Auferstehung. Er, der Sohn Gottes ist Mensch geworden, gestorben und von den Toten auferstanden. Wie genau ist das zu verstehen und warum ist die Auferstehung so wichtig für uns Christen? Darüber spricht Bischof Stefan Oster im sechsten Video über das Credo.

Das gesamte Video ab sofort auf YouTube oder auf Spotify zum Nachhören.

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Wer mehr zum Thema „Credo“ erfahren möchte, kann hier die erste, die zweite,  drittevierte und fünfte Folge hören. Und noch einen kleinen Tipp: Über das Credo hat Bischof Stefan bereits ein Buch geschrieben, in dem er das Glaubensbekenntnis ausführlich und gut verständlich erklärt. Dieses ist im Domladen erhältlich.