Bild: Roland Kickinger

Über die Kirche und Stift Rottenbuch

Am 08. September 2024 feierte die Pfarrei Rottenbuch zwei besondere Anlässe: das Patrozinium der Pfarrkirche Mariä Geburt und 950 Jahre Stift Rottenbuch. Hierzu wurde Bischof Stefan Oster eingeladen, das Pontifikalamt zu feiern.

Urkundlich errwähnt wurde das Stift zum ersten Mal am 27. Dezember 1073 in einer Schenkung von Herzog Welf I. und seiner Frau Judith. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 31 Gehöfte und eine Kirche mit Marienpatrozinium. Kurz darauf ist überliefert, dass die ersten Augustiner Chorherren an das neu errichtete Kloster kamen. Schon seit dem frühen Mittelalter besteht eine Verbinung zwischen Passau und Rottenbuch: Als Bischof Altmann von Passau (1065-1091) aufgrund seiner Reformbestrebungen gegen Käuflichkeit von Ämtern und Sittenverfall in der Kirche aus Passau vertrieben wurde, fand er in Rottenbuch Zuflucht.

„Unser Leben haben wir nicht nur aus uns selbst, sondern es ist uns geschenkt“

Was oder wer ist eigentlich Kirche? Diese Frage stellte Bischof Stefan Oster zu Beginn seiner Predigt. Die Kirche sei nicht nur ein Bauwerk. Sie diene auch als Ort, an dem Gemeinschaft gelebt werde und wichtige Ereignisse im Leben gefeiert werden. Dadurch zeige sich: „Unser Leben haben wir nicht nur aus uns selbst, sondern es ist uns geschenkt, und es führt uns weiter, zu einer höheren Bestimmung. In gewisser Weise ist die Kirche für uns Heimat auf dieser Welt, eine Ahnung davon, dass unsere eigentliche Heimat nicht hier in unseren schönen Häusern liegt“, so der Bischof.

Die Kirche zeige den Menschen, dass Gott bei denen, die in lieben, alles zum Guten führe (Röm 8,28). Dabei sei die Rolle der Mutter Gottes zentral: „Im tiefsten Sinn ist die Mutter Gottes die eigentliche Kirche, denn in ihr hat Gott Wohnung genommen.“ In ihr habe Gott in einer neuen Weise Wohnung genommen. „Das zeigt uns, dass Gottes Gegenwart immer auch eine Frage der Beziehung ist. Es geht nicht nur darum, in ein Gebäude zu gehen, sondern um die persönliche Begegnung mit Gott, der uns in der Gestalt seines Sohnes entgegenkommt, in der Eucharistie, im Gebet.“

Gott sei kein Wünscheerfüller, der uns aus unserer Sicht alles recht macht und uns alles gibt, was wir wollen. „Die Mutter Gottes lehrt uns, Gott zu vertrauen. Ihr Ja-Wort war nicht leicht. Es bedeutete, Schwierigkeiten und Leid zu ertragen, aber sie hielt durch und blieb in ihrer Liebe treu. Sie zeigt uns, wie wir Gott lieben können – mit der Liebe, mit der er uns zuerst geliebt hat.“

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