Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Hochfest des Heiligen Stephanus, an dem Bischof Stefan auch seinen Namenstag feierte, ging er auf Christus als unseren „Kyrios“, unseren Herrn, ein. Er bezog sich damit auf das zuvor verlesene Matthäusevangelium mit der zentralen Botschaft Jesu: „Ihr werdet um meinen Willen gehasst werden.“ Für Bischof Stefan habe dieser Satz bei der Weltsynode in Rom im Oktober Gesichter bekommen, hätten ihm doch dort viele ihre persönlichen Schicksale erzählt und diesen Satz damit bestätigt. „Warum ist das so?“, fragte der Bischof. Warum würden gerade Christinnen und Christen weltweit benachteiligt, verfolgt und unterdrückt, wo sie sich doch laut einer Studie in über 140 Ländern überproportional sozial und caritativ engagieren würden. Die Antwort, so Bischof Stefan, liege in dem Satz: „Kyrios ist Jesus“ – „Unser Herr ist Jesus“.
„Kyrios ist Jesus“ – „Unser Herr ist Jesus“.
Dieser Satz und seine Botschaft hätten Konsequenzen für unsere menschlichen Machtansprüche, sowohl gegenüber anderen als auch sich selbst gegenüber, in unserem Herzen, wenn wir begreifen würden: „Es geht in diesem Leben nicht um mich“, so der Bischof. „Wenn wir lernen, dass es in unserem Leben nicht zuerst um uns geht, so ist die Erfahrung der Christen aller Zeiten, dann werden wir auch spüren dürfen, wie sehr es Jesus um uns geht.“ Niemandem sonst sei es je gelungen, vom Tod wieder ins Leben zu gelangen bis auf Jesus, so Bischof Stefan.
Er betonte: „Was auch kommen mag: Jesus ist der Herr! Jesus ist Kyrios!“ Neben Christus gäbe es keine solche Freude, solchen Frieden und ein solches Leben, das nur er zu geben vermag. „Wir sind eingeladen, uns das immer wieder zu sagen und zu zeigen und uns Beispiele dafür zu geben, dass es so ist.“ Christus richte uns immer wieder auf und lasse uns an unsere Menschlichkeit glauben, trotz allem Leid in der Welt, so der Bischof. Allein er habe das Recht, unser Herz zu regieren und König unseres Herzens zu sein. Er schloss mit den Worten: „Je tiefer wir wieder dort hineinfinden und je mehr wir davon, wo wir auch leben und stehen, Zeugnis geben, desto mehr sind wir ein Segen für die Welt, was auch kommen mag.“