Vater und Mutter: Mit wem sind wir eigentlich verwandt? Die Predigt von Bischof Stefan Oster beim Nightfever-Abend zur Eröffnung der Maria-Hilf-Woche 2016 am Fest der Geburt Johannes des Täufers im Passauer Stephansdom.
Liebe Schwestern und Brüder,
die Szene im Evangelium ist ganz rätselhaft: Wir hören über die Umstände der Geburt des Täufers. Sein Vater Zacharias war stumm. Er hatte damals dem Engel Gabriel nicht wirklich geglaubt, der ihm im Tempel prophezeit hatte, seine Frau werde schwanger werden. Seine Frau Elisabeth war schon betagt, wie es hieß. Und seine Zweifel ließen Zacharias verstummen.
Als das Kind geboren war, wollten ihm die Verwandten einen Namen geben. Wie üblich den Namen des Vaters, wie üblich in der biologischen Linie. Aber Vater und Mutter geben ihm den Namen Johannes, das heißt übersetzt: Gott ist gnädig. Im selben Augenblick, in dem er diesen Namen bestätigt, kann Zacharias wieder sprechen und er preist Gott und beginnt prophetisch zu sprechen.
Vater und Mutter geben einen Namen
Johannes ist der Vorläufer Jesu. Und manches an ihm weist schon auf Jesus hin. Sein Name erweist ihn als Kind Gottes, er ist mehr als nur das Kind seiner Eltern. Er kommt von Gott. Die Menschen fragen sich schon im Evangelium: Was wird nur aus ihm werden, denn es war deutlich, dass die Hand Gottes mit ihm war. Von Anfang an umgibt diesen Mann das Geheimnis Gottes und er wird sein Leben ganz in den Dienst Gottes stellen und in den Dienst Jesu, den er ankündigt, dem er begegnet, den er tauft.
Johannes wird den prophetischen Satz ausrufen im Blick auf Jesus: Er muss wachsen, ich muss kleiner werden. Und der Satz wird sich buchstäblich und dramatisch erfüllen. Johannes wird schließlich geköpft, weil er für die Wahrheit eingetreten ist. Aber im Himmel leuchtet sein Lebens- und Glaubenszeugnis nun so deutlich, dass er einer der ganz wenigen Heiligen ist, die im Kalender unserer Kirche zwei Gedenktage haben, seine Geburt und sein Martyrium.
Johannes der Täufer und Maria
Liebe Schwestern, liebe Brüder, für mich ist es ein wunderbarer Zufall, dass wir mit diesem Fest und diesem großen Heiligen nun unsere erste Maria-Hilf-Woche eröffnen dürfen. Denn das Geheimnis der Mutter des Herrn und des Johannes sind ja tief ineinander verwoben. Der Evangelist Lukas erzählt uns die Ankündigung der Geburt des Täufers und die Ankündigung der Geburt Jesu, beide Male durch den Engel Gabriel, ganz parallel und nebeneinander.
Nur anders als Zacharias glaubt Maria dem Engel und singt gleich ihr Loblied auf Gott. Und während die Theologen sagen: Johannes der Täufer ist gewissermaßen der Abschluss des Alten Testaments, der letzte der großen Propheten des Alten Bundes, so geht mit Maria schon das ganz Neue los. Sie ist die neue Schöpfung, sie gibt dem Neuen in sich ganz Raum, sie ist offen für die Ankunft des Erlösers, der aus ihr geboren wird.
Vater und Mutter gehorchen Gott mehr als den Menschen
Wir feiern heute also mit Johannes die Ankündigung des Neuen und mit Maria auch die wirkliche Ankunft des Neuen. Und wir beten hier und heute miteinander, dass das Neue in uns und um uns immer tiefer Wirklichkeit werde. Was ist das Neue? Schauen wir zuerst auf den Wunsch der Verwandten des Johannes: Sein Name soll Zacharias sein, wie der Vater. Sie wünschen sich eine Fortsetzung des Familienwachstums. Es soll geschehen, wie es immer geschehen ist. Der Junge wird der Stammbaumträger der Familie sein und die Dinge so weiterführen, wie bisher. So weit so gut.
Aber mit der Zusage des Zacharias, der Junge möge Johannes heißen, wird schon deutlich: Er gehorcht Gott mehr als den Menschen. Er glaubt und vertraut, dass es wirklich möglich ist, dass Gott in ein Leben eingreift und es so für sich in den Dienst nimmt, dass es die normalen Familienbande einfach überschreitet.
Kinder unserer Eltern und Kinder Gottes
Liebe Schwestern und Brüder, im Grunde ist so etwas auch schon in jedem einzelnen von uns geschehen. Die allermeisten von uns, die heute Abend hier sind, haben einen christlichen Namen empfangen, wir sind getauft im Heiligen Geist im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Damit wird deutlich gemacht: Wir alle sind zwar Kinder unserer Eltern, aber wir sind zugleich mehr als das, viel mehr.
Wir gehören zu Gott, wir haben einen Namen, der christlich ist, das heißt einen Namen, der sich auf Christus bezieht. Wir heißen Christen. Und wir sind gesalbt auf ihn ihn. Wir tragen also auch seinen Namen. Wir sind in gewisser Hinsicht schon aus Gott geboren. Diese Wirklichkeit reicht so weit in unsere inneres Leben hinein, dass Paulus sagt: Wer in Christus ist, ist eine neue Schöpfung. Und im Johannes-Evangelium sagt uns Jesu: Wer nicht von neuem, von oben geboren wird, kann das Reich Gottes nicht sehen.
Vater und Mutter: Zwei Wirklichkeiten
Die Spannung bei mir und uns allen, die in solchen Aussagen drin liegt, ist die folgende: Wir sind alle Kinder unserer Eltern, wir sind alle Kinder der Natur, wir sind auch Kinder unserer Zeit und unserer Gesellschaft. Einerseits ist das bei jedem von uns so. Andererseits sind wir im Glauben Menschen, die wirklich zu Gott gehören, die auf seinen Namen getauft sind.
Und die Spannung ist die: Wie sehr ist diese zweite Wirklichkeit nur ein blasser Gedanke, nur ein bisschen Glaube? Oder wie sehr zeigt sich diese Wirklichkeit schon real in unserem Leben. Spürt man uns an, kennt man an uns, zu wem wir im Innersten gehören? Ist der in uns gelegte Same schon so gewachsen, dass es wirklich schon einen spürbaren Unterschied macht? Oder hat uns unsere eigene Herkunft und Umgebung so im Griff, dass sie das Neue verdeckt oder am Boden hält.
Als Kind Gottes leben
Wenn wir als Kinder Gottes leben, meine Lieben, dann bekennen wir zum Beispiel, dass Gott wirklich unser guter Vater ist, er der Allmächtige, der das All trägt, der unfassbare Majestät und Heiligkeit ist, er ist unser liebevoller, guter Vater, der mich wirklich kennt und liebt. Glauben wir das? Wenn wir Kinder Gottes sind, dann ist Jesus wirklich unser Bruder und unser Herr. Durch ihn und das Vertrauen auf Ihn und unsere Nähe zu ihm, sind wir ja erst Kinder des Vaters geworden. Wir wollen zu Ihm gehören.
Wollen wir das? Und wenn wir Kinder Gottes sind, haben wir in Maria auch eine Mutter. Sie ist die Kirche, der Wohnort Gottes in der Welt und tatsächlich ist sie diese Mutter auch in uns und für uns. Ist uns das klar? Ist dieses neue, die neue Familie, die neuen Verwandtschaftsverhältnisse tatsächlich auch Realität unseres Glaubens? Oder besteht unser Glaube in ein paar frommen Gedanken, einem mehr oder weniger regelmäßigen Kirchenbesuch und ansonsten bleiben wir das, was wir immer schon waren? Unterscheidet sich unser Leben von dem der anderen, weil wir wirklich Kinder Gottes sind, neu geboren?
Überforderung?
Nun werden Sie vielleicht sagen, liebe Schwestern und Brüder, was ich da rede, das sei ja eine Überforderung und ob man das denn so ernst nehmen müsse. Nun, zunächst glaube ich, dass die Tatsache, dass es vielleicht nicht mehr viele Menschen wirklich ernst nehmen, den Zustand unseres gläubigen Lebens insgesamt kennzeichnet. Wir leben vielfach in einer Atmosphäre von fehlendem Glauben, wir tun uns schwer wirklich zu vertrauen, dass Gott da ist und unser Leben erneuern will und kann, dass er uns wirklich neu machen will.
Wir trauen ihm allzu oft wenig zu und trauen dafür viel mehr der Schwerkraft unserer eigenen Natur, unserer Verwandtschaftsverhältnisse, unserer Gesellschaft. Aber tatsächlich, liebe Schwestern, liebe Brüder, waren die Pioniere des Glaubens zu allen Zeiten diejenigen, die gewusst haben aus tiefstem Herzen, dass es Gott ist, dass es Jesus ist, der ihr Leben bestimmt und trägt und in der Hand hält und neu macht.
Jesus macht alles neu
Meine Lieben, wenn wir heute hier sind, dann feiern wir Johannes den Täufer, diese Urgewalt der Ankündigung von Jesus. Aber wir feiern einen, der gesagt hat, ich taufe euch nur mit Wasser. Nach mir kommt einer, der tauft Euch mit Feuer und mit Heiligem Geist. Der macht euch wirklich neu. Und alle Frauen und Männer der Kirchengeschichte, die sich von Jesus haben wirklich ihr Herz erobern lassen, die haben in der Kirchengeschichte genau dieses immer neu bestätigt: Jesus macht alles neu.
Er gibt unserem Leben seinen tiefsten Sinn zurück. Er gibt uns neue Identität zurück. Wir sind nicht mehr einfach hin- und her geschmissen zwischen alledem, was die Welt, die Gesellschaft, die Verwandten von uns erwarten, wir sind auch nicht mehr einfach nur Opfer unserer Triebe und Neigungen und oberflächlichen Bedürfnisse.
Gott Vater und Mutter Maria
Wir dürfen anfangen aus seinem Geist neu zu leben. Weil wir vertrauen, dass er der Gott des Lebens ist. Und auch wenn dieser Glaube bei vielen von uns noch nicht allzu ausgeprägt ist, so hat er doch schon angefangen. Und wir sind heute hier, um uns darin stärken zu lassen uns von ihm lieben zu lassen. Wir lassen uns stärken von der Erfahrung: Jesus lebt.
Und wir lassen uns stärken von der Erfahrung: Wir sind Geschwister in Gott, wir gehören zu Jesus. Wir lassen uns stärken in der Erfahrung, wir sind Kinder der einen Mutter, die unsere Hilfe ist. Maria hilft uns, näher zu Jesus zu finden. Sie hilft uns dabei, Ihn zu lieben, sie hilft uns, unsere Herzenstüre aufzumachen für das Ereignis des Neuwerdens für Christus. Sie ist hier, Jesus ist hier, sein Geist ist hier und eint uns zu Geschwistern!
Meine Lieben, lassen Sie uns diese erste Maria-Hilf-Woche unseres Bistums beginnen mit erwachender Sehnsucht und mit der Freude darüber, dass wir zur Kirche, zur Mutter Gottes und vor allem zu Jesus gehören dürfen. Dass wir wirklich Geschwister sind. Und helfen wir einander im Geist zu wachsen, der uns das Vertrauen schenkt, dass Jesus wirklich gekommen ist, um uns durch seine Barmherzigkeit neu zu machen: froh und frei und tief, mit der Kraft der Liebe und mit der Kraft des Glaubens.
Sich segnen lassen oder zum Beichten gehen?
Und wenn Sie heute Abend in sich spüren: Da gibt es in mir viel Unglauben oder es gibt wirklich Dinge, die mich hindern zu vertrauen. Es gibt Negatives in mir, was mich bindet. Es gibt Abhängigkeiten, es gibt schlechtes Verhalten, Neid, Zorn, Getratsche und anderes mehr, dann lade ich Sie ein. Gehen Sie zu Menschen, die für Sie beten, heute Abend hier im Dom.
Oder gehen Sie zu einem Priester, suchen Sie das Gespräch. Vielleicht bitten Sie auch um die Beichte, legen einfach alles vor Gott und bitten ihn: Herr, ich tu mich schwer mit dem Vertrauen, dass du da bist und mitgehst und mein Leben trägst und verwandelst. Es gibt zu viel, was mich an mich selbst bindet. Es gibt zu viel, was mich hindert, frei zu werden in Dir, und zu lieben und zu vertrauen.
Gott kommt uns entgegen
Wenn Sie ehrlich sind, offenen Herzens, dann werden Sie erfahren: Er kommt mir schon längst entgegen wie der Vater des verlorenen Sohnes. Er wird Sie voller Barmherzigkeit innerlich umarmen und Sie erfahren lassen: „Ich bin schon da. Ich geh schon mit. Vertraue mir und ich werde Dir immer neu Wandlung schenken.“
Diese Maria-Hilf-Woche, liebe Schwestern, liebe Brüder, die möge uns neu sehend machen, dass wir in der Gemeinschaft der Glaubenden der Kirche von Passau zum Allerhöchsten gehören dürfen, der unser liebender Vater ist. Und der uns sendet, der Welt immer neu zu zeigen, von welcher Barmherzigkeit wir selbst berührt sind und wie wir diese Barmherzigkeit an andere verschenken können. Lassen Sie uns dazu aufbrechen. Amen.
Kommentare
Sehr geehrter Herr Bischof,vorerst
Dank sei Gott und Ihnen für all die Segnungen die aus Ihrem Munde kommen
Sie sagen“Möge uns die Maria hilf Woche sehend machen“
Lieber Herr Bischof,es fällt mir nicht leicht Sie auf ein paar wesentliche Punkte hinzuweisen.
Ich erlebe Sie durchdrungen von wahren, tiefen Glauben,ein Segen für uns alle.
Hätte ich das Recht Sie zu korrigieren würde ich Sie bitten dies Briefe an Thimotheus zu vertiefen.
Vor allem 2.Thimotheus 4.
Möge die Kirche,der wahre Leib Christi Maria ein Vorbild sein die Mutter des Herrn, Maria unter den begnadeten Gottes als begnadete Demütige aber auch mutige Auserwählte seligpreisen und lieben.,als das was sie anhand der hl.Schrift ist,aber möge auch davon abgesehen werden s.2.Thim.4,4
Möge die ganze Kirche bezüglich Maria der Mutter des Herrn und den begnadeten Gottes in der Maria Hilf Woche „sehend“werden!
Alles was wir dazugeben und sei es noch so gut gedacht und uns in eine“ Art Hoffnung versetzt es betrifft dennoch 2.Thim.4,4
Es gibt nur einen den unser Herr gesandt hat in unserem Leben zu wirken und das ist der hl.Geist!!!
Was immer an Wirken Gottes geschieht, kommt durch den begnadeten Menschen und nicht und niemals vom Menschen.
Es kommt durch den hl.Geist ob Johannes oder Maria,niemand der begnadeten Gottes würde sich jemals erhöhen lassen wie es auch die Kirche in manchen Fällen tut.
Die Kirche muss aufpassen dass sie die Wahrheit des Evangeliums nicht verlässt und sich in “ Fabeleien“verliert die auf Sand gebaut.sind.
Priester sollten aus der hl.Schrift aus dem hl.Geist predigen und nicht aus der Seele auch wenn das besser ankommt.
Das seelische ist doch eher weiblicher Qualität und darum sieht man in der hl.Schrift keine Gefühlsduselei ohne gleichzeitige Mahnung.Manchr brauchen Babynahrung, aber nicht alle.Manche,vor allem Männer wollendurch Wahrheit und Zucht im Blick auf Jesus Christus durch den hl.Geist wachsen um tiefer im Glauben zu stehen. Da versäumt die Kirche eine Chance und auch wenn es kein Problem ist dass solche abwandern weil man sich gut versteht ,wandern Sie ab in Gemeinschaften wo keine“ geweihten“Priester sind und das ist ein Problem.Darum will Gott auch nicht das Frauen auf der Kanzel stehen.Die Seele malt sich nur allzu gerne Bilder aus in denen wir vor Glück zerfließen.
Die Realität dieser Welt zeigt aber auch eine andere Seite die dringend der Mahnung bedarf und dazu sind die Nachfolger Christi berufen.
Geben wir einzig Gott die Ehre!!!Wenn wir Gott ehren, ehren wir alles was zu ihm gehört sonst bewegen wir uns in Fabeln und Sünde und Irrlehre!
Der Personenkult allgemein in den Kirchen muss neu überdacht und reformiert werden, denn auch Luther hat nicht alles falsch gemacht in manchen Bereichen wäre es ratsam Demut zu üben und Manches neu zu überdenken und zu reformieren.
„Verkünde das Evangelium“!
Mögen wir nicht nach seelische.Wünschem interpretieren sondern wahrheitsgetreu anhand der hl.Schrift sehend werden!
Bitte nicht für ungut.
Mit Gottes Segen.
GW
PS
Lieber Herr Bischof damit Sie bitte recht verstehen
Maria ist ein so tiefes weibliches Mysterium, dass ein Priester darüber in Wahrheit als Mann nur annähernd begreifen kann.
Die Frau die in der Empfängnis dargestellt und teilweise verherrlicht Jungfrau und „Lämmchen“ist nur halbe Seite der Wahrheit dieser mutigen begnadeten Frau.
Maria das Mädchen ist Frau geworden und mit beiden Beinen auf der Erde!
Das Vorbild liegt nicht nur im Ja und schon gar nicht im Übersinnlichen,was Maria heute ist, sondern was war Sie hier. Was bezeugt Ihr Vorbild uns Frauen über die herrliche Empfängnis hinaus.
Ich finde dass Ihr Vorbild die Frauen betrifft wie auch Maria von Magdalena.
Der Schmerz bis zum Kreuz unter dem Kreuz.? Was heißt es für eine Mutter ihren Sohn so zu sehen?
Im Stall zu gebären, das hat sie als Mensch erlebt!!!Was waren Ihre Hürden.?
Maria darf nicht verkitscht werden, schon gar nicht wenn sie der Frauen im neuen Bund größtes Vorbild sein soll
Das Bild von Maria ist halb verkündet und gehört als Botschaft des Umgangs im Beisitz von bibeltreuen Frauen die geboren und gelitten haben anhand der hl Schrift dringend erweitert und neu bearbeitet.
Amen!
Alles!!An Gnade unter der Sonne dient einzig und allein der Verherrlichung Gottes!
Amen
Sehr geehrte Frau Wasserfaller, danke für Ihre wortreichen aber auch kritischen Hinweise auf Maria und meine Ausführungen über sie. Sie sind eine gläubige Tochter der Kirche und wollen es sein, nehme ich an. Ich empfehle Ihnen daher die Lektüre eines der zentralen Texte des II. Vatikanischen Konzils, das Dokument über die Kirche „Lumen Gentium“. Dieses Dokument gipfelt in seinem letzten, im achten Kapitel in einer Mariologie. Sie, verehrte Frau Wasserfaller, dürfen im Gehen mit diesem Text auch im gläubigen Verstehen wachsen, dass die Kirche nicht zuerst eine Institution, sondern eine Person ist, die in der Mutter des Herrn ihren Anfang und ihr Urbild hat. Unter Nummer 62 lesen Sie z.B.: „Die Mutterschaft Marias in der Gnadenökonomie dauert unaufhörlich fort …. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen“. Und ich bin zutiefst überzeugt, verehrte Frau Wasserfaller, dass die Kirche hier die Schrift richtig auslegt in ihrer lehramtlichen Autorität. Die Kirche kennt als zentrales Prinzip ihrer Verkündigung das Ineinander von Schrift, Tradition und Lehramt – und eben nicht wie unsere protestantischen Geschwister das „sola scriptura“. Daher darf ich Ihnen abschließend noch den Hinweis auf 2 Petrus 1, 20 mitgeben, weil ich – sofern ich Sie recht verstehe – der Ansicht bin, dass Sie in Ihren Ausführungen über Maria aus meiner Sicht den gemeinten Kern nicht sehen. Die Kirche dagegen schon. Herzlicher Gruß SO
Liebe Frau Wasserfaller,
ich finde der Bischof passt wie er ist, auch manche männliche Lebewesen in unserer Gemeinde finden dass er passt. Ich finde Bischöfe und Priester dürfen Herzlichkeit zeigen und auch predigen. Sie verkünden das Evangelium, sie predigen nach dem Evangelium was vorher gelesen wurde. Und da darf ruhig das Herz sprechen, man soll spüren dass er Christus lebt, man muss seine Freude spüren wenn er von Christus redet. Seine Freude über seinen Glauben und Vertrauen zu Gott. Ich denke zurück an die Exerzitien, da sagte ein Mann zu unserem Priester, Ihre Predigt vor fast einem Jahr habe ich bis heute noch nicht vergessen. Die Welt ist doch kalt genug, warum soll man im Gottesdienst auch nur Mahnungen hören, zumindest im Gottesdienst sollte doch die Herzlichkeit und Wärme zu spüren sein. Der Glaube soll mit Freude und Liebe verbreitet werden, nicht mit Mahnungen.
Ich glaube nicht dass die Kirche Maria sie so weit erhebt. Als Mittlerin wird sie nicht dargestellt, aber sie kann helfen den Weg zu Christus zu finden. Sie kann sagen: Biege rechts ab, ned links. Sie kennt den Weg bereits, Maria ist diesen Weg schon gegangen. Maria ist ein Vorbild für alle, nicht nur für Frauen. Sie hatte sehr viel Mut und Vertrauen.
Viele Grüße Huber Lucia
Liebe Frau Huber,
Danke für Ihre so wohlwollende Antwort.
Ich spreche nicht von der herzlichen Seite des Herrn Bischofs ,der mir in aller Wertschätzung und Dankbarkeit ganz besonders am Herzen liegt.
Seine Herzlichkeit, sein authentischer Glaube und Vieles mehr ist auch in meinem Leben zu einem Sonnenstrahl Christi geworden den ich nie mehr missen möchte.
Durch Ihn habe ich aus Gnade überhaupt erst wieder zur Kirche gefunden und viel tiefer in Gottes Wort hinein.
Ein Moment der Segnung den ich nie vergessen werde.
Sache ist dazu auch –
Glaube anhand der hl.Schrift und Wachstum immer tiefer in Gottes Wort und Wahrheit hinein wird uns im miteinander wachsen beidseitig nicht davor bewahren manche Dogmen im Blick auf die hl.Schrift und der vielen Kirchenaustritte zu hinterfragen und zu klären.
Ich bin gewiss, Gottes Wort wird uns zeigen wo der Weg ist und wo wir noch im Glauben wachsen können
Der Glaube ist Stückwerk und wir Geschwister im Herrn werden hoffentlich über Diskussionen hinaus immer den Herrn Jesus Christus vor Augen haben.
Es geht um seine hl.Kirche und ich glaube nur was biblisch belegt ist wird letztendlich reiche Frucht tragen.
Es geht auch in der Frage zu Maria der Mutter unseres Herrn um heilsame Konfrontation mit dem Wort unseres Herrn, eine Art von Kritik die in keiner Weise die Person hinterfragt
Ich liebe die Mutter des Herrn aus ganzem Herzen, doch soll Sie als unerreichbares Vorbild das sein was die hl.Schrift darstellt. So mancherorts wird Sie als etwas bezeichnet was einzig allein des Herrn ist und das macht mich aus Erfahrung im Blick auf die Gläubigen sehr traurig weil für so manche die Liebe zum Herrn dadurch sogar „vergessen“ und verschlossen wird.Der Herr hat uns zu beten gelehrt Vater unser…“
Bezüglich des Gebets zu Maria wäre deshalb auch noch Manches zu sagen,doch da nehme ich mich aus Respekt und Liebe zurück.
Mit Gottes Segnung Dank
GW
Sehr geehrter, lieber Herr Bischof.
Dankbar nehme ich Ihre Weisungen entgegen und werde mich damit Konfrontieren und prüfen.
Ich darf bitte nochmal darstellen dass ich nicht hinterfrage was Maria ist, sondern was Sie anhand der Hl.Schrift durch das hochheben der Menschen nicht ist.,vor allem in den Herzen so mancher Gläubigen wo Maria durch menschliche Darstellung den Stellenwert Christi einnnimmt. Wäre vll gesegnet dies einmal im persönlichen Gespräch zu vertiefen und anhand der hl Schrift aufklären zu dürfen.?
Mit Petrus2.20, finde ich meinen Hinweis bestätigt wie wichtig es ist der wahren Kirche Christi zuzugehören und das ist auch für mich nach langen Wegen und Umwegen zweifellos die katholische Kirche eben schon aus dem Grunde der geweihten Priesterschaft . Aus meiner Sicht da der Unterschied liegt zu Lehrern und Irrlehrern.
Wer vielen Irrlehrern oder Lehren begegnet ist, ist wachsam geworden!
Darum ist auch, aus meiner Sicht wichtig dass die Kirche als Leib Christi um diese Gefahr 2Petrus 2,20 anzukämpfen hat.
Petrus 1,20 eigentlich1,13-25 sagt vor allem was Christus ist und was wir nur durch Ihn sind!!! Und nur durch Ihn sein können.
Auch Maria die Mutter des Herrn.
Maria wurde durch Gott was Sie ist und Nicht“Gott“ durch die begnadete Mutter Maria.
Gott ist die Macht und nicht der begnadete Mensch und genau diese Macht dürfen wir Christen nicht Maria oder sonstjemand zuordnen.
Wenn Engel uns behüten,dann geschieht es im Auftrag Gottes und nicht hin auf unser Bitten zum Engel.wie in Esoterik und sonstigem Kram.
Wenn wir Marias Vorbild als Hilfe erbitten dann nur bei Gott sonst ist dasGebet fehlgeleitet
Wenn die Heiligen helfen dürfen,dann müssen wir dennoch Gott Darum bitten,so es sein hl Wille erlaubt und es ihm wohlgefällt.
.Steht doch geschrieben,dass der hl.Geist mit seufzen für uns Eintritt.?
Der hl.Geist wirkt durch die Heiligen aber sie sind nicht der hl.Geist,dass gehört deutlich hervorgehoben
Die Frage was die Mutter ist, besorgt mich nicht, weil Ihre Größe vorm Herrn für unseren Menschenverstand nicht vollständig begreifbar ist.Was Maria einzig im Blick auf Christus und durch Christus ist erscheint mir wesentlich.Bei aller Ehre zur Mutter ist Christus auch Gott für die Mutter des Herrn. Der Hinweis darauf was manchen Kirchenvätern anscheinend bewusst ist, durch wen oder was die Gnade gewirkt wird ist vielerorts sicherlich unbewusst zu wenig hervor gehoben, da sehe ich die Gefahr im Bezug auf Gläubige, die teilweise dies dann auch missverstehen, mitunter die Kirche verlassen, sich Irrlehrern anschließen oder Heilige den Platz Gottes einmehmen.
Alles ist im Namen Jesu durch den hl.Geist gewirkt und Alles ist Gott zu danken und Ihm anzuvertrauen.
Christus sollte auf dem Thron unserer Herzen sein.
Vielleicht möge wieder vielmehr allerorten darauf hingedeutet werden was Christus ist !! Dass der hl.Geist wirkt,! viele Gläubige verstehen dass nicht nicht mehr oder ordnen es christlichen Vorbildern zu.
Wer auf Christus blickt ihm alles anvertraut ihm dankt für das Wirken der Gnade im hl.Geist wird auch begreifen wer Maria ist und welchen Stellenwert Sie hat.
Der Stellenwert ist aus meiner Sicht das Entscheidende und im schlimmsten Fall das Scheidende.
Der hl Hieronymus hatte einen Traum bevor er sich ganz der hl Schrift zugewandt hat“Ein Engel nahm ihm die Bücher aus der Hand und führte ihn vor Gott“
Er sagte“Ich bin Christ,die Antwort:Bist Du nicht“Du bist…“
Dann legte er aus Erschütterung alle Bücher ab und vertraute der hl.Schrift,“Christus“ dem Wort.
Wer das Wort nicht hat,Hat Gott nicht“
„Das Wort ist Fleisch geworden und hat mitten unter uns gewohnt“ Durch die Wiedergeburt im hl Geist nimmt es Wohnung in uns.“
Maria die Mutter des Herrn war die Erste im neuen Testament und durch Gnade ist es geschehen, damit niemand sich rühmen möge.
Das war Maria bewust,möge es auch den Gläubigen bewußt werden.
Mögen Siedas Vorbild Marias (Als Helferin) welches von Gott zum Vorbild gegeben ist , in der Maria Hilf Woche den Gläubigen nahe bringen.
Was Maria in Ewigkeit macht, hat Gottes Wort uns nicht namentlich offenbart. Das gegebene Vorbild ist die Hilfe die den Gläubigen im Blick auf Christus nützlich ist.
Alles ist durch Ihn geworden,er darf nicht „untergehen“
Jesus Christus ist das Wort und es hat schon immer beim Vater gewohnt wenn es nicht im Herzen wohnt und ersetzt wird was dann?
Liebe Gott über Allem!
Wir müssen auf Christus hinweisen, mögen begnadete Vorbilder Wegweiser sein aber nicht über den Allmächtigen erhoben sein.
Mögen wir den Heiligen Gottes danken für das Vorbild aber nicht die Allmacht zuschreiben.
Allmacht. welch unbegrefliches Wort?
Mit herzlichen Dank und mit der Bitte vorm Herrn für viele Segnungen im Bistum Passau durch den hl.Geist.
Mit Gruss und der Hoffnung das Gläubige durch das von Gott gegebene Vorbild Marias durch die Gnade Gottes ganz zu Christus und seinem Herzen finden
Mit der Hoffnung dass Sie Ihr anvertrautes Bistum durch Marias Vorbild zum Herrn Jesus führen,und ganz Ihm allein anvertrauen.Führen in das hl.Land seines unsterblichen Herzens.
Die hl.Schrift bezeugt das unser Herr der Unsterbliche ist und nur durch Ihn finden wir in die ewige Herrlichkeit und nur durch Ihn sind auch die Begnadeten Gottes gerettet u.d erlöst.
Er ist es der die“Befehle erteilt denn der ganze Himmel ist seinem Gehorsam untergeordnet,ebenso Maria.
„Was er sagt,dass tut!
„Mögen Sie durch die Wahrheit gesegnet bleiben“
Das Vaterunser lehrt uns wie wir zu beten haben!
GW
Lieber Herr Bischof,
Mit dem hl Wort aus Johannes 17vor allem Vers9-19 lege ich Sie und alle Suchenden und Gläubigen wie auch Ihren verantwortungsvollen Auftrag im Bistum und darüber hinaus in Gottes segnende Hände!
Möge Johannes.17die Wahrheit durch Ihren Munde bezeugen.
Mit Segen und Dank! nochmals
GW
Liebe Frau Wasserfaller,
hm, auch für mich sind manche Dogmen nicht unbedingt stimmig, aber sollten wir sie nicht als Grundstock ansehen? Die Dogmen sind nicht unbedingt schuld an den Kirchenaustritten, sondern weil die irdische Kirche, sorry Herr Oster, viel dazu beigetragen hat. Die ganzen Skandale sind nicht förderlich. Meine Bekannten die schon vor mir ausgetreten sind, waren so was enttäuscht von manchen Bodenpersonal. Auch ich hatte irgendwann genug. Als Kind/Jugendlicher keine Antwort bekommen aber Beleidigungen, dann die ganzen Skandale die ans Licht kamen. Was nicht heißt dass man vom Glauben abfällt wenn man von der Kirche austritt. Jedenfalls nicht bei jedem. Und die anderen? Glauben die an Gott, oder ist ihnen die Karriere, Geld usw. viel wichtiger. Tanzen die nicht lieber um ihr goldenes Kalb. Und muss es nicht so sein, viele Sachen passieren weil sie so Geschrieben sind. Auch der Glaubensabfall.
Ja, in manchen Gegenden wird die Maria angebetet, das möchte sie aber nicht. Nur Gott und Jesus, sonst keinen. Ich weiß in einer Ortschaft in Kroatien, sie erheben die Maria über Christus. Aber da kann nur der dortige Bischof oder auch der Papst was unternehmen, da haben wir keinen Einfluss darauf.
Ich vergesse auch hin und wieder dass ich Gott frage ob z.b. Erzengel Michael mich beschützen darf. Da frage ich direkt Erzengel Michael. Ich bin mir sicher dass Erzengel Michael dann zu Gott sagt: Du Dein Menschenkind hat mich gefragt ob ich ihr helfen möchte, darf ich? Da ich ihn aber sofort spüre, glaube ich schon dass Gott da nicht enttäuscht ist oder traurig. Ich persönlich denke mir das hat auch mit Achtung und Respekt gegenüber den Engeln oder auch der Maria zu tun wenn ich sie persönlich frage.
Ihnen noch ein gesegneten Sonntag
Huber Lucia
Liebe Frau Huber
Ich weiß nur dass wir den hl.Geist nicht betrüben sollen
Die begnadeten Gottes können ohne den Herrn nichts tun was ihm wohlgefällt wäre auch wir nicht Ohne dass Alles vom hl Geist erfüllt wird s.Kor.13 ist es Gott nicht wohlgefällt. „Was ihr in meinem Namen erbitten werdet wird euch gegeben werden.
Gesegneten Abend
GW
Liebe Frau Wasserfaller,
nach meinen Empfinden ist alles Eins, ist jetzt schwierig zum erklären. Ob jetzt Engel, die geistigen Führer, Christus und die Allmacht ist Eins. Sie verschmelzen ineinander. Es ist egal wen ich frage, ich bin immer mit der Allmacht verbunden. Wir Menschen brauchen die „Einzelpersonen“ weil es für uns gar nicht zum erfassen wäre. Ist so schon schwer. Da alles, aber wirklich alles von ihm erschaffen worden ist, sind wir dauernd mit ihm in Verbindung. Wir sind alle miteinander verbunden. Wenn ich jetzt Christus was frage oder erbitte, oder Erzengel Raphael irgendwie bitte er möge doch helfen, ich frage die Einheit, das Ganze. Nicht nur den Erzengel sondern Alle. Weiß ned, können Sie mir folgen? Nicht abwertend jetzt verstehen, sonst versuche ich es mit anderen Worten zu erklären. Ist wohl nicht unbedingt Dogmatisch, sondern meine Empfindung, Visionen usw.
Herzliche Grüße
Huber Lucia
Liebe Frau Huber
Bitte nicht ungehalten sein das klingt nicht nach der Hierarchie Gottes wo Unterordnung und Gehorsam klar dargestellt ist.
In der Esoterik oder östlichen Praktiken ist meines Erachtens dies denken vorhanden
Mit Gottes Segen
GW
Liebe Frau Wasserfaller,
Ich wusste bereits mit 10 Jahren dass Gott, Allmacht oder wie man auch die Macht die nur aus Liebe und Barmherzigkeit besteht auch nennen mag, mehr ist als was der menschliche Verstand verstehen vermag. Wir können ihn nicht fassen, nicht schauen, erst in seinem Reich werden wir wieder alles verstehen. Wenn ich mich einfühle dann spüre ich diese unendliche Macht, die unendliche Liebe und dies ist nur ein Nanoteilchen von dem was Gott wirklich ist. Es ist alles möglich was für uns unmöglich erscheint.
Herzliche Grüße
Huber Lucia