Bild: Michael Bischoff

Sprich nur ein Wort! – Haben wir Glauben dafür?

Am 25. Dezember 2024, dem Hochfest der Geburt Jesu Christi, feierte Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Stephansdom mit zahlreichen Gläubigen den Gottesdienst. In seiner Predigt ging der Bischof vom Tagesevangelium aus. Dieses beginnt mit den Worten: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“

Bereits unsere Worte, so Bischof Stefan, könnten die Wirklichkeit verändern: „Ein gutes Wort kann aufbauen und einen Menschen leben lassen. Ein böses Wort jedoch kann Angst erzeugen, Schrecken oder Zerstörung.“ Genauso sage man, jemandes Wort habe Gewicht, habe Substanz. Dass Gottes Wort sogar schöpferische Kraft zukomme, werde bereits am Anfang der Bibel deutlich: Sprechend schaffe Gott. Ganz habe sich Gott in seinem lebendigen Wort ausgesprochen. Und dieses Wort sei, wie der Evangelist sagt, Fleisch geworden – und das heiße konkret: ein Mensch, ein kleines Kind.

Sprechend schaffe Gott.

„Gott eignet sich unser Menschsein an, im Hören, im Erdulden und Erleiden, damit wir Antwortende werden, die sich sein Gott-Sein aneignen“, erklärte Bischof Stefan. Die Geburt Christi, so führte er aus, sei ein besonderes Zeichen dafür, wie Gott den Menschen entgegenkomme: „Ein Baby – das Wort Gottes – macht es uns leicht. Denn wer sieht ein Baby und sagt nicht: ‚Lass mich mal schauen‘?“ Es sei leicht, ein Baby gern zu haben. Dass in diesem Menschen Gott selbst aber sich ausspreche, Gottes lebendiges Wort hier menschgeworden begegne, hätten die Zeitgenossen Jesu mehr und mehr realisieren dürfen – durch die Vollmacht seiner Verkündigung und seines Wirkens.

Zum Abschluss richtete der Bischof ein Wort an die Gläubigen: „Glauben wir, dass der, der gesagt hat ‚Es werde Licht‘, auch in unsere Herzen sprechen kann: ‚Es werde Licht‘, und dass seine Worte uns heilen können?“ Und er lud die Festgemeinde dazu ein, das göttliche Wort nicht nur zu hören, sondern es im Herzen aufzunehmen und im Alltag sichtbar werden zu lassen.

Die ganze Predigt hier zum Nachhören: