Bild: Wolfgang Bayer

König, Mystiker und Menschenfischer

Vier Frauen und ein Mann wurden am 23. November 2024 von Bischof Stefan Oster feierlich im Passauer Stephansdom für den Dienst in der Diözese ausgesandt. 

Bei der festlich gestalteten Aussendungsfeier predigte Bischof Stefan anlässlich des am nächsten Tag beginnenden Christkönigsfestes über den Archetypen des Königs. Zu Beginn verwies er auf das Lebenswerk des berühmten Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung, der zwölf Archetypen aus dem kollektiven Unterbewusstsein des Menschen herleitete und diese unter anderem aus Träumen, Märchen und Sagen analysierte. 

„Wenn wir an einen König denken, stellen wir uns oft jemanden Erhabenen vor, der über ein bestimmtes Reich herrscht, Schutz und Ordnung gewährleistet und sich auch für die Schwachen einsetzt“, so der Bischof. In der jüdisch-christlichen Tradition habe die Vorstellung eines Königs jedoch noch eine spezifischere Bedeutung, vor allem in Gestalt Davids im Alten Testament, denn dieser wurde als gesalbte und priesterliche Gestalt dargestellt und vereinte dadurch das königliche und spirituelle Element, wodurch er in den Augen des Volkes als eine Art von Messias betrachtet wurde, so Bischof Stefan. 

„Der Thron unseres Königs ist das Kreuz und er hat keine goldene Krone, er hat eine Dornenkrone.“ 

Im Neuen Testament werde diese Vorstellung jedoch radikal verändert, so Bischof Oster. Jesus, der König der Könige, trägt keine goldene Krone, sondern eine Dornenkrone, sein Thron sei sein Kreuz und seine Herrschaft zeige sich in absoluter Liebe und Wahrhaftigkeit – eine Herrschaft, die Frieden und Erlösung bringe. 

Bischof Stefan wünschte den Ausgesendeten, dass sie die Verbindung zum einzigen und wahren König Jesus Christus in einer Weise pflegen, die sie immer wieder im Herzen berührt und dass sie die Sakramente so feiern, „dass sie euch immer wieder mit dem in Verbindung bringen, der sich da schenkt.“ Und ein jedes Mal aufs Neue so Zeugnis eures Glaubens gebt und so sprecht, „dass der andere sich nicht besonders anstrengen muss, Jesus zu lieben“, so der Bischof. 

Einen besonderen Dank richtete der Bischof an alle, die an der Ausbildung beteiligt gewesen waren, allen voran den Ausbildern Herbert Simböck für die Gemeindereferenten und Arnold Hutterer für die Pastoralreferenten sowie Anja Wagner-Hölzl für den Bereich Schule. Auch bedankte er sich für die schöne und festliche Gestaltung des Gottesdienstes bei der Band FRESH unter der Leitung von Robert Guder.

Der ganze Artikel kann auf der Bistumshomepage nachgelesen werden.

Die ganze Predigt hier zum Nachhören:


Hören Sie auch die Predigt aus dem Jahr 2022: Das Heil und die Freude – in dieser Kirche von heute?