Dreimal stürzt Jesus unter dem Kreuz. Dreimal versucht Pilatus, Jesus freizulassen. Und dreimal verleugnet Petrus den Herrn. Dreimal, eine Zahl, die sich in der Passion wiederholt. Ein Blick auf Petrus in der Zukunft zeigt, dass auch später diese Wiederholung von Bedeutung ist.
Nach der Auferstehung, so erzählt es die Schrift, begegnet Jesus den Jüngern am See von Tiberias. Petrus, der mit seinen Freunden fischen gegangen ist, bemerkt am Ufer eine Person. Diese fordert sie auf, die Netze nochmals hinauszuwerfen. Und sie fangen so viele Fische, dass die Netze zu zerreißen drohen. Petrus spürt, dass es der Herr ist, der auferstanden ist. Und das letzte, was Petrus vor Jesu Tod getan hat, war, ihn feige zu verleugnen.
In dieser Situation tritt der auferstandene Jesus dem Petrus gegenüber. Anstatt ihm Vorwürfe zu machen, stellt Jesus dem Petrus nur dreimal die Frage: ‚Liebst Du mich?‘ Petrus ringt um Worte und antwortet: ‚Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich liebe.‘ Ein Blick in den Urtext zeigt, dass er ein anderes Wort für Liebe verwendet als Jesus. Während Jesus von ‚Agape‘, der Liebe, die aus dem Herzen Gottes kommt, spricht, antwortet Petrus mit ‚Philia‘, der Bruder- oder Freundschaftsliebe. Und Jesus spricht: ‚Weide meine Schafe; weide meine Lämmer.‘ Mehr denn je zeigt dieses Gespräch, dass Jesus ihm vergeben hat. Und dass Kriterium aller Sendung und apostolischen Tätigkeit die Liebe zum Herrn ist.
Aus Liebe zu den Menschen, zu Petrus und zu denen, die ihm die Nägel in die Hände schlagen werden, geht Jesus diesen Weg und stirbt am Kreuz! Lassen wir uns dem, der zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes am Boden liegt, zum dritten Mal hingefallen ist, die Frage stellen: ‚Liebst du mich?‘
Beten und betrachten Sie gemeinsam mit Bischof Stefan Oster die neunte Station des Kreuzweges.
Hier geht es zum Video:
Wie bete ich den Kreuzweg?
Der Kreuzweg betrachtet meist in vierzehn Stationen den Leidensweg Jesu Christi: von seiner Verurteilung zum Tod bis zur Kreuzigung und Grablege. Die Station sind meist ähnlich aufgebaut. Zu Beginn nennt der Vorbeter/die Vorbetern die Station und betet: „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.“ Es folgt eine Betrachtung der Station, die mehr und mehr in den Leidensweg Jesu einführt. Am Ende beten die Gläubigen: „Gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme Dich uns und über die ganze Welt.“ Das Vaterunser, das Ave Maria und das Ehre sei dem Vater bilden den Abschluss.
Die Erklärung zum Kreuzweg kann hier auf dem Blog nachgehört werden. Hier kommen Sie zur ersten, zweiten, dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte und achte Station des Kreuzweges. Darüber hinaus sind auf der Bistumshomepage alle Videos zu finden.